Babyverwechslung in Graz weiter ungeklärt

Die Babyverwechslung am LKH Graz vor 25 Jahren ist weiter nicht geklärt. Betroffene Frauen können seit geraumer Zeit ihre DNA testen lassen - aber nur wenige taten dies auch, und diese Tests fielen bisher alle negativ aus.

Das LKH Graz hatte nach Bekanntwerden der Babyverwechslung von rund 200 Frauen gesprochen, die möglicherweise betroffen sein könnten, sie alle sind dazu eingeladen, kostenlos ihre DNA testen zu lassen - mehr dazu in Babyverwechslung: Frauen wollen DNA-Test (14.1.2016) sowie in Babyverwechslung: Erste DNA-Tests im LKH (15.1.2016).

„Hoffnung immer da“

Zunächst wollte sie es nicht glauben, als Baby vertauscht worden zu sein, mittlerweile hat die 25 Jahre alte Doris Grünwald nur noch den Wunsch, ihre leibliche Mutter zu finden. Ihre nicht leibliche Mutter, Eva Grünwald, hat dafür auch Verständnis, wie sie in „Thema“ sagte: „Die Hoffnung war immer da, dass wir sie finden, aber bis jetzt ergebnislos.“

Jetzt sprechen Mutter und Tochter

„Ich möchte wissen, wie mein Leben ausgesehen hätte“, so Doris Grünwald im TV-Interview.

30 Tests - 18 negativ

Erst 30 von 200 möglichen betroffenen Frauen meldeten sich bisher zum DNA-Test, und in mehr als der Hälfte der Fälle konnte eine Verwandtschaft faktisch ausgeschlossen werden, sagt Gebhard Falzberger, Betriebsdirektor am LKH Graz: „Davon waren 20 Töchter und zehn Mütter, und mittlerweile haben wir auch bereits 18 Testergebnisse, die allesamt negativ waren, also keinen Vergleichstreffer gebracht haben.“

Die Hoffnung der 25-Jährigen, ihre leibliche Mutter doch noch zu finden, bleibt aber weiter aufrecht, denn zwölf Testergebnisse sind noch ausständig, und Falzberger rechnet damit, „dass es sich die eine oder andere noch überlegen wird und dann diesen Test machen wird“.

Gratis-DNA-Test

Termine für Gratis-DNA-Tests können werktags zwischen 7.00 und 15.00 Uhr unter der Telefonnummer 0316 - 385 34 567 vereinbart werden.

„Betroffene Frauen brauchen Zeit“

Das soll ohne Druck passieren, weshalb die Servicehotline für jene rund 200 Frauen, die als leibliche Mutter bzw. Tochter in Frage kommen, auf unbestimmte Zeit eingereichtet sei: „Ich gehe davon aus, dass die betroffenen Frauen, also sowohl Mütter als auch die Töchter eine gewisse Zeit brauchen, um auch selbst eine Entscheidung zu treffen, und ich glaube auch, dass das bei den betroffenen Frauen noch entsprechend sickern muss“, so Falzberger.

Bestes Beispiel dafür sei die 25 Jahre alte Oststeirerin selbst, sagt der LKH-Betriebsdirektor: Auch sie habe einige Zeit gebraucht, ehe sie sich mit ihrem Fall an die Öffentlichkeit gewandt habe.

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