Garnhersteller Borckenstein droht Insolvenz
Seit 1845 werden in Neudau Garne produziert, zuletzt beschäftigte Borkenstein hier rund 290 Mitarbeiter.
Borckenstein
Weit über 100 Jobs in Gefahr
Durch ein Insolvenzverfahren drohe der Jobverlust für schlimmstenfalls die Hälfte der Belegschaft, befürchtet Hubert Holzapfel von der Gewerkschaft Pro-Ge: „Meinen Informationen nach wird es keine Schließung geben, und ich hoffe wirklich stark, dass das auch so eintritt. Die Altersstruktur ist relativ hoch, in manchen Abteilungen haben wir sicher einen Schnitt von über 50 Jahren, und für diese Region ist es sicher bedauerlich, wenn wir viele Arbeitsplätze verlieren.“ Eine Pleite wäre der zweite schwere Schlag für die Region nach der Schirnhofer-Pleite - mehr dazu in Schirnhofer wird vorerst weitergeführt (28.1.2016).
Eigentümer will Arbeitsplätze sichern
Am Donnerstag wurden die Mitarbeiter von der Gewerkschaft in Betriebsversammlungen in allen Schichten informiert, am Wochenende will der italienische Eigentümer versuchen, das gerichtliche Insolvenzverfahren noch abzuwenden. Borckenstein-Finanzleiter Werner Schuch sagte, man bemühe sich intensiv um eine außergerichtliche Lösung und sei dabei, Restrukturierungsmaßnahmen zu finalisieren - es gebe ein Bekenntnis zu Neudau und den Mitarbeitern.
Das bestätigt auch Gewerkschafter Hubert Holzapfel: „Ich glaube, dass der Eigentümer alles unternehmen wird, um den Betrieb in Neudau weiterführen zu können, um langfristig Arbeitsplätze zu sichern - das ist sein Weg, das ist sein Ziel. Und es war auch aus den letzten Gesprächen heraus hörbar, dass er für diese Region den Betrieb aufrechterhalten will.“
Entscheidung kommende Woche
Eine Entscheidung, ob ein Insolvenzverfahren eröffnet wird, soll Mitte nächster Woche fallen. Sollte das der Fall sein, werde man sich um eine Mitarbeiterstiftung bemühen, so Holzapfel.