Graz will in Krebsforschung führend werden

Am Grazer Kompetenzentrum CBmed wird seit einem Jahr gegen Krankheiten wie Krebs oder Diabetes geforscht. Mit einer eigenen Forschungsgruppe will man in der Biomarkerforschung eine weltweite Führungsrolle einnehmen.

Um Krankheiten frühzeitig zu erkennen und individuell zu therapieren, forschen Wissenschaftler weltweit an sogenannten Biomarkern. Seit einem Jahr werden diese biologisch messbaren Einheiten, die etwa Enzyme, Hormone oder Gene umfassen, auch am Grazer K1-Kompetenzzentrum CBmed untersucht.

Die bisherige Startphase zeigt sich durchaus erfolgreich, wie verschiedene patentfähige Erfindungen beweisen: „Wir haben Biomarker entdeckt, die im Bereich schwerer Krebs-, wie auch Lungenerkrankungen eine Frühdiagnose erlauben werden“, erklärt Thomas Pieber, Leiter des „CBmed-Center for Biomarker Research in Medicine“.

Mehrfach-Untersuchungen werden seltener

Neue Maßstäbe will man jetzt auch mit der Gründung eines internationalen Forschungskonsortiums setzen: Das Biotechnologie-Unternehmen Qiagen liefert dabei eine völlig neuartige Gen-Sequenzier-Plattform zur Analyse der Proben, die laut dem Forschungs-Vizepräsident von Qiagen, Uwe Oelmüller, sicherstellt, dass die Probenqualität nicht leidet.

Biomarker

CBmed

Grazer Wissenschaftler wollen künftig eine weltweite Führungsrolle in der Biomarkerforschung übernehmen

„Wir haben hier zum ersten Mal einen kompletten Workflow entwickelt, bei dem alle Teilschritte miteinander verbunden sind“, freut sich Oelmüller. Dadurch können sich die Wissenschaftler bisher notwendige Mehrfach-Untersuchungen der Proben in verschiedenen Labors ersparen.

„Die neue Technologie-Plattform kommt auch bei Daten hinsichtlich genetischer Veränderungen wie etwa Tumoren ins Spiel“, zeigt sich Kurt Zatloukal von der Med-Uni Graz überzeugt von dem neuen System.

Verlässliche Partner

Verantwortlich für die Verarbeitung und Sicherung der medizinischen Daten zeichnet das Unternehmen Kapsch: Mit einem der laut Vorstand Franz Semmernegg sichersten Rechenzentren in Europa wird der Kapsch-Standort Kapfenberg sich ebenfalls an der Forschungsgruppe beteiligen.

Auch das Wirtschaftsressort des Landes Steiermark unterstützt das internationale Biomarker-Forschungskonsortium: Am Montag wurde dazu der offizielle Kooperationsvertrag unterzeichnet. Während der ersten Förderperiode von 2015 bis 2018 wird laut Med-Uni ein Budget von 17,4 Millionen Euro in die Erforschung neuer Biomarker investiert.

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