Kühe vergiftet: Video überführte Verdächtigen

In Mooskirchen im Bezirk Voitsberg sind im vergangenen halben Jahr mehrere Milchkühe vergiftet worden - von einem 58-jährigen Pensionisten, wie nun eine Videoüberwachung bewiesen hat.

Die Ermittler bestätigten am Dienstag einen Bericht der „Kleinen Zeitung“, wonach der belastende Beweis durch eine Kamera im Kuhstall erbracht wurde: Zu sehen ist, wie kurz nachdem der Landwirt den Stall verlassen hat, ein Mann hineingeht und etwas in das Futter der Tiere streut. Es handelte sich offenbar um Harnstoff, ein erlaubtes Düngepulver, das in hohen Konzentrationen giftig wirkt - es zersetzt den Magen der Kühe, die qualvoll daran sterben.

Tiere verendeten qualvoll

Laut Polizei waren seit Mitte September des Vorjahres sechs bis sieben Kühe des Landwirts verendet; nun werde von Tierärzten geprüft, ob sie alle das selbe Leiden hatten. Bestätigt sich der Verdacht, wird eine Anzeige wegen Tierquälerei an die Staatsanwaltschaft Graz übergeben. Abgesehen vom Leid der Kühe haben die Todesfälle auch finanziellen Schaden verursacht: Eine Milchkuh kostet laut dem betroffenen Bauer um die 2.000 Euro, so ein Polizist.

Hintergründe noch unklar

Die Polizei forderte noch Gutachten ein, Zweifel bestehen aber kaum; zudem war der 58-jährige Verdächtige in zwei Fällen bereits geständig. Es handelt sich um einen Pensionisten, der sich laut Polizei häufig bei den Nachbarn des betroffenen Landwirtes aufhält und immer wieder auf deren Anwesen mithilft.

Zwischen dem Landwirt, dessen Milchkühe vereendeten, und den Nachbarn soll es auch immer wieder Streitigkeiten gegeben haben, in die auch der 58-Jährige involviert gewesen sei, so ein ermittelnder Beamter; der Pensionist selbst konnte bislang aber noch kein konkretes Motiv nennen. Der Nachbar soll nichts von den Taten seines Helfers gewusst haben.

Link: