Gefängnisrazzia: Drogen und Waffen gefunden
Bis in die Abendstunden liefen am Montag die Razzien in allen österreichischen Haftanstalten - darunter auch die Grazer Karlau: An den Häftlingen wurden Leibesvisitationen durchgeführt, Zellen und Schlaf-, aber auch die Arbeitsplätze wurden in der konzertierten Aktion, an der 1.600 Justizwachebeamte beteiligt waren, durchsucht - mehr dazu in Kampf gegen Schmuggel: Razzia in Graz-Karlau.
Waffen in Gefängniswerkstätten gefertigt
Die Schwerpunktaktion wurde zeitgleich in allen 27 Gefängnissen durchgeführt, auch elf Drogensürhunde kamen zum Einsatz - die Bilanz: Insgesamt wurden 103 Handys beschlagnahmt, 96 Mal wurde Suchtgift entdeckt, 44 Hieb- und Stichwaffen sichergestellt. Diese Waffen wurden, so wurde festgestellt, zur Gänze in den Werkstätten der Justizanstalten angefertigt - hier will man künftig die Kontrollen verstärken - mehr dazu in Mehr Handys als Waffen bei Gefängnisrazzia (news.ORF.at).
ORF.at/Patrick Wally
Brandstätter zufrieden
Justizminister Wolfgang Brandstätter ist mit dem Ergebnis zufrieden: „Man kann jetzt schon sagen, dass doch etliches gefunfen wurde - auch an Handys, auch an Suchtmitteln, auch an Waffen - was in Haftanstalten einfach nichts verloren hat. Jetzt wird man in weiterer Folge dort, wo es möglich ist, analysieren müssen, wie diese Gegenstände dorthin gelangt sein können, und man wird natürlich auch die gesamte Aktion evaluieren müssen.“
Den Verdacht, dass Justizwachebeamte in den Schmuggel von illegalen Gegenständen in Haftanstalten involviert sind, gibt es nicht: „Es gibt - nach allem, was ich bisher an Unterlagen und Informationen habe - keinen konkreten Verdacht; dort, wo es einen geben sollte, wird man dem so wie bisher auch nachgehen. Ich glaube aber, dass es wichtig ist, durch solche Schwerpunktaktionen klar zu machen, dass wir konsequent etwas dagegen unternehmen. Es hat auch die Justizwache nicht notwendig, sich hier immer wieder Verdächtigungen ausgesetzt zu sehen“, so Brandstätter.
Weitere Schwerpunktaktionen angekündigt
Der Justizminister kündigt an, künftig öfter derartige Schwerpunktaktionen zu starten - neben der umfassenden Betreuung seien hohen Sicherheitsstandards unverzichtbar.