Zu wenige Lehrstellen: FPÖ setzt auf Förderungen
ORF
Egon Blum war von 2003 bis 2008 Regierungsbeauftragter für Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung - er entwickelte den sogenannten „Blum-Bonus“: Lehrbetriebe erhielten für die Ausbildung von Lehrlingen Unterstützungsprämien.
Das Modell habe damals zu mehr Lehrstellen geführt, seit der Abschaffung gingen laut Egon Blum die Zahl der Lehrplätze sowie der Lehrbetriebe drastisch zurück: So hätte die Steiermark 23,8 Prozent der Lehrstellen und 33 Prozent an Ausbildungsbetrieben verloren.
Treue-, Zusätzlichkeits- und Qualitätsbonus
Die steirische FPÖ fordert nun den „Blum-Bonus neu“: Das am Mittwoch präsentierte Modell sieht unter anderem 2.000 Euro Treuebonus für maximal zwei Lehrlinge pro Unternehmen und Jahr vor. Laut Egon Blum müsste dieser Treuebonus rasch umgesetzt werden: „Der Treuebonus ist aus meiner Sicht vorgesehen unmittelbar einzusetzen, damit die Betriebe sich nicht weiter zurückziehen aus der Ausbildung - das ist einer der Punkte, wo ich glaube, die müssten wir sofort machen. Das, meine ich, wäre ein Anreiz, dass insbesondere die Klein- und Mittelbetriebe wieder mehr Lehrlinge aufnehmen.“
Außerdem schlägt Blum 3.000 Euro Zusätzlichkeitsbonus pro Lehrling vor und auch einen sogenannten Qualitätsbonus für alle Lehrlinge, die nach dem zweiten Lehrjahr einen Qualifikationsnachweis erbringen.
FPÖ fordert Lehrlingsbeauftragten
Hannes Amesbauer, Lehrlingssprecher im freiheitlichen Landtagsklub, fordert außerdem einen sogenannten Landeslehrlingsbeauftragten: „Wenn wir sehen, welche Probleme wir in diesem Bereich haben, wenn wir sehen, wie sich die Lehrstellenzahlen entwickeln, gleichzeitig aber immer wieder von der Wirtschaft die Klagen des Facharbeitermangels hören, dann tut es Not, hier anzusetzen. Dieser unabhängige Lehrlingsbeauftragte wäre zumnindest ein Signal nach außen.“
Der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek kann sich auch vorstellen, dass - falls der Bund nichts tut - das Land vorprescht und den Blum-Bonus zumindest teilweise freiwillig einführt.