Schirnhofer: Pleite abgewendet

Aufatmen beim insolventen Fleisch- und Wursthersteller Schirnhofer: Die Gläubiger nahmen am Donnerstag den Sanierungsplan an. Damit konnten rund 200 Jobs und jene von 30 Leiharbeitern gerettet werden.

Schirnhofer meldete Anfang Dezember Insolvenz an und beantragte in Graz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. Die Passiva betragen laut den Kreditschützern des AKV rund 25 Millionen Euro, denen Aktiva von 10,85 Millionen gegenüberstehen - mehr dazu in Zielpunkt reißt Schirnhofer mit (30.11.2015).

Mehr als 200 Arbeitsplätze gerettet

Die 583 Gläubiger stimmten nun in der Schlussrechnungstagsatzung am Donnerstag dem Sanierungsplan zu und bekommen demnach eine 30-prozentige Quote - davon zehn Prozent binnen 14 Tagen nach Rechtskraft und weitere 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren.

„Die erste zehnprozentige Teilbarquote muss bis längstens 31. März bei der Masseverwaltergesellschaft hinterlegt wird. Diese Frist ist auf alle Fälle einzuhalten, erst dann wird der Sanierungsplan gerichtlich bestätigt werden. Allerdings wird Schirnhofer bemüht sein, diese Frist nicht bis zum letzten Tag auszunützen, sondern die Finanzierungsvoraussetzungen vorher zu schaffen“, sagte Franz Blantz vom AKV.

Im Fall einer Liquidation des Unternehmens hätten die Gläubiger maximal 26 Prozent erhalten. Zwar konnten nicht alle der vorher 270 Arbeitnehmer ihren Job behalten, aber immerhin rund 200 Beschäftigte und 30 Leiharbeiter werden weiter ihrer Arbeit in dem oststeirischen Leitbetrieb nachgehen.

Auch Almo-Bauern dürfen aufatmen

Die Tagsatzung selbst dauerte nicht lange, was auf fruchtbare Gespräche im Vorfeld hinweist. Nun werden weitere Verhandlungen über eine möglichen Beteiligung Dritter bzw. Hinzunahme potenzieller Investoren geführt. Auch für die oststeirischen Almo-Bauern - die die Schlachtrinder vor allem aus der Region Almenland liefern - dürfte das Auskommen gesichert sein - mehr dazu in Schirnhofer-Pleite: Schlachtstopp bei Almo (1.12.2015).

Erst am Mittwoch hatte es durch die Bekanntgabe der Insolvenz des Garnherstellers Borckenstein mit rund 290 Beschäftigten inklusive Leiharbeitern schlechte Nachrichten für den regionalen Arbeitsmarkt gegeben - mehr dazu in Garnhersteller Borckenstein meldete Insolvenz an.

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