Keine UVP für Hühnerstall-Projekt Gosdorf

Im Fall des in Gosdorf geplanten Masthühnerstalls steht das lange erwartete Urteil des Landesverwaltungsgerichts bevor: Laut Beweisverfahren ist keine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) nötig.

40.000 bis 50.000 Hühner soll der 2.000-Quadratmeter-Stall in Gosdorf fassen - mehr dazu in Wirbel um Stall für 40.000 Hühner (28.1.2014). Seit 2013 befindet sich das Projekt in Planung - bekämpft von Anrainern und der Initiative gegen Tierfabriken, die nach einem Baubescheid 2015 Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht einbrachte.

Hühnerstall

APA/Helmut Fohringer

Das Urteil ergeht in 14 Tagen

„Keine erheblichen Auswirkungen“

Das Gericht bemühte nun medizinische und technische Sachverständige, die zu dem Schluss kamen, die Grenzwerte der Belastung durch Geruch, Feinstaub und Ammoniak würden eingehalten. „Das Verfahren hat gezeigt, dass das Projekt in Gosdorf keine erheblichen schädlichen oder belästigenden Auswirkungen auf die Umwelt hat und es nicht erforderlich ist, dass das Projekt nach den UVP-Kriterien beurteilt wird, also es ist keine UVP notwendig“, sagte Gerichtssprecher Norbert Mandl.

Grenzwerte gesenkt

Bauwerber Markus Lukas, Schwiegersohn des ehemaligen Landwirtschaftskammer-Präsidenten Gerhard Wlodkowski, sagte, er sei erleichtert: „Mir ist wirklich ein Stein vom Herzen gefallen, nachdem was ich die letzten drei Jahre mitgemacht habe, was unseren lieben Rechtsstaat Steiermark betrifft. Ich war von Anfang an unter jedem Grenzwert, und im Verfahren bin ich eindeutig unter jedem Grenzwert.“ Er habe es anfangs nicht als notwenig erachtet, Informationen über vorhandene Bodenheizung, Dreiphasenfüterung und Sprühanlage beizubringen, das aber nachgereicht und so die Grenzwerte deutlich gesenkt, so Lukas.

Gegner wollen weiterkämpfen

Die Gegner werten das Verhandlungsergebnis als Festschreibung deutlich gesenkter Grenzwerte, sagte Anton Sutterlüty, Sprecher der Initiative: „Für uns bedeutet das einen Teilerfolg, weil wir schon seit Jahren um diese Reduktion der Belastungen kämpfen. Aber wir werden natürlich weiter dranbleiben und werden über die Aufsichtsbehöde dieses Verfahren weiterführen lassen, weil es soll in einem Hochwassergebiet gebaut werden.“

Lukas will bis zum Sommer fertiggebaut haben

Das Thema Hochwassergebiet sei bereits behördlich abgeklärt, so Markus Lukas, und zwar zu seinem Gunsten, daher sei er „zu hundert Prozent nicht, aber ziemlich sicher, dass das durch ist. Mein weitere Plan ist, dass, wenn ich das Urteil erhalte, ich sofort den Spatenstich starten werde.“ Das Urteil wird in 14 Tagen ausgefolgt, der Stall könnte damit im Sommer stehen.