LKH Graz: Apotheke als modernes Wunderwerk
Es gehört zum Klinikalltag: das Sortieren und die Ausgabe von Medikamenten für jeden einzelnen Patienten - stellt sich die Frage, woher all die Pillen, Tropfen, Salben und Infusionen kommen. Eine Anwort findet sich am LKH Graz: Hier wurde nun eine neue Apotheke eröffnet, die 17 Landesspitäler und das Universitätsklinikum versorgt.
Herzstück ist ein sogenannter Kommissionier-Apparat, ein Logistik-Wunderwerk, in dem 70.000 Packungen Medikamente aufbewahrt werden - er ersetzt einen Großteil der bisherigen händischen Arbeit: „Der Automat besitzt einen Greifarm, eine Technologie, die es erlaubt, Medikamente automatisch in das Schachtsystem ein- - und je nach Auftrag auch wieder auszulagern“, erklärt Apotheken-Leiterin Marianne Leitner.
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Platzwunder
Die Medikamente lagern dabei möglichst dicht gepackt, um Leerräume im Lagerraum zu vermeiden. Damit das Gerät die Medikamente später auch erkennt, mussten im Vorfeld 3.000 Arzneien genau nach Größe, Gewicht und Art erfasst werden.
Es gibt aber noch immer viele Regale, aus denen Medikamente per Hand entnommen werden: „Da haben wir vor allem Medikamente, die für Notfälle wie Vergiftungen oder Schlaganfälle gebraucht werden“, so Lager-Leiterin Maria Lanz.
Hausgemachte Heilmittel
In der Zentral-Apotheke werden jedoch nicht nur zahlreiche Arzneien gelagert, sondern auch hergestellt, so Leitner: „Derzeit stellen wir rund 100.000 verschiedene Einheiten her: zum Teil sterile Anfertigungen, aber auch solche, die für die Augen- und Kinderklinik bestimmt sind. Chemotherapien machen fast die Hälfte aus.“
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Infusionen werden in einem riesigen, temperaturüberprüften Lager aufbewahrt. Pro Jahr werden 280.000 Medikamenten-Bestellungen in der Grazer Apotheke bearbeitet - damit jeder Patient rasch die für ihn passende Arznei bekommt.