Expansion des Universums Thema in Schladming

Der nun bekannt gegebene erstmalige direkte Nachweis von Gravitationswellen hat Wissenschaftern ein neues Fenster zum Kosmos aufgestoßen. Die Entdeckung beschäftigt auch internationale Physiker ab Sonntag in Schladming.

Seit einem halben Jahrhundert trifft sich die europäische Elite der Theoretischen Physik im Februar für knapp eine Woche in Schladming - rund 90 international renommierte Physiker haben in diesem Jahr ihr Kommen angekündigt, um unter anderem die Theorie der Quantengravitation und die Problematik von Dunkler Materie zu erörtern.

Dunkle Materie und Dunkle Energie

Die Entdeckung der Gravitationswellen erweitere die Möglichkeiten zur Beobachtung des Kosmos enorm, schilderte Reinhard Alkofer vom Institut für Physik an der Universität Graz in einer Aussendung im Vorfeld der traditionellen Tagung im obersteirischen Schladming. „Diese neuartigen Daten werden Hinweise auf die sogenannte Dunkle Materie und die Dunkle Energie, aus der das Universum zu rund 96 Prozent besteht, geben und damit die Theorie der Elementarteilchen substanziell voranbringen“, zeigte sich der Physiker überzeugt.

Bisher nicht bekannte Rückschlüsse

Nun werde auch erstmals eine exakte Berechnung der Häufigkeit und auch der Distanz von sogenannten Schwarzen Löchern und Neutronensternen zur Erde möglich. „Wenn es uns gelingt, Erkenntnisse aus der Quantengravitation, der Elementarteilchentheorie, der formalen Quantentheorie und der Kosmologie miteinander zu vereinbaren, wird es möglich sein, bisher nicht bekannte Rückschlüsse zu ziehen“, betonte der Grazer Professor, der die Tagung in Schladming mitorganisiert.

Die „Schladming Winter School - Internationalen Universitätswochen für Theoretische Physik“ dauert von 21. bis 26. Februar.

Neue Trends in Schladming

Das Generalthema bei der Tagung 2016, der „Schladming Winter School“ sind „Neue Trends in der Elementarteilchenphysik, Quantengravitation und Kosmologie“. Zum öffentlichen Abendvortrag wurde mit Christof Witterich einer der kreativsten Vordenker der Astrophysik eingeladen. Der Heidelberger Physiker forscht nach dem Ursprung des Universums und sucht nach Erklärungen für die Existenz und Wirkung der Dunklen Energie, deren Verständnis Rückschlüsse auf den Ursprung und die Zukunft des Weltalls verspricht. Mit Spannung warte man weiters auf den Vortrag von Petr Horava (University of California), der seine Ideen zur Vereinheitlichung der Quantenphysik mit der Allgemeinen Relativitätstheorie Albert Einsteins erläutern wird. Die Spanierin Veronica Sanz (University of Sussex) wird in ihrem Vortrag ihre bereits viel beachteten Messergebnisse am Teilchenbeschleuniger LHC am CERN, die eventuell auf ein weiteres Elementarteilchen hinweisen, näher erläutern.

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