Bisher nur zwölf Asylanträge in Spielfeld

Die für die Südgrenze vorgesehene „Obergrenze“ von 80 Asylanträgen pro Tag ist am Samstag in Spielfeld nicht ausgeschöpft worden. 396 Menschen kamen aus Slowenien, nur ein Dutzend suchte um Asyl in Österreich an.

Am Samstag kamen die ersten Flüchtlinge nach Inkrafttreten der „Obergrenze“ von 80 Asylanträgen pro Tag am Freitag am steirischen Übergang Spielfeld an - mehr dazu in „Grenzmanagement“ Spielfeld in Warteposition und in „Grenzmanagement“ in Langegg & Radkersburg. Von 396 Menschen, die im Laufe des Vormittags und am frühen Nachmittag aus Slowenien kamen, suchten nur ein Dutzend um Asyl in Österreich an. 384 Migranten wollten weiter und wurden mit Bussen Richtung Deutschland gebracht.

Keine Auffälligkeiten

Die Menschen waren laut Polizeisprecher Wolfgang Braunsar in kleinen Gruppen aus der Sammelstelle in Sentilj (St. Jakob) gleich auf der slowenischen Seite der Grenze in Begleitung slowenischer Polizisten angekommen. Es habe keine Zurückweisungen gegeben und auch keine Auffälligkeiten bei der Personen- und Gepäckkontrolle. Die 384 Menschen wurden mit Bundesheer-Bussen in Sammelstellen bzw. Betreuungseinrichtungen Richtung Deutschland gebracht. Der Polizei zufolge handelte es sich zu einem guten Teil um Familien, auch einige ältere Personen waren darunter. Die angekündigte Maximalzahl von Transiten Richtung Deutschland pro Tag - 3.200 Personen - wurde bisher bei weitem nicht in Anspruch genommen.

Rund 400 Personen am Sonntag erwartet

Am Samstag würden keine weiteren Ankünfte erwartet, so Braunsar. Am Sonntag rechne man wieder mit rund 400 Personen, die schon am Samstagabend im slowenischen Camp in Szentilj eintreffen könnten. Die Öffnung des „Grenzmanagements“ sei am Samstag gegen 9.00 Uhr erfolgt. Eine Öffnung ist aber auch etwas früher möglich. In Kärnten habe es am Samstag laut einem Beamten der Landespolizeidirektion bis zum frühen Nachmittag keine Ankünfte von Migranten gegeben.

Rüge von der EU

Die EU-Staats- und -Regierungschefs setzen beim Thema Flüchtlinge auf Zeit - man wartet nun auf den Sondergipfel mit der Türkei Anfang März. Die EU-„Chefs“ kritisieren aber „einseitige Maßnahmen“ und das „Durchwinken“ von Flüchtlingen. Das ist eine indirekte, aber klare Kritik an Österreich - mehr dazu in EU-Gipfel rügt „Durchwinken“ von Flüchtlingen. Österreich steht mit seinen Beschränkungen für einreisende Flüchtlinge zunehmend in der Kritik. Die österreichische Regierung - allen voran Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) - kann die Vorwürfe aus der EU allerdings nicht nachvollziehen. Vielmehr versteht man sich als Vorbild - mehr dazu in Mikl-Leitner versteht EU-Asylkritik nicht.