Brückeneinsturz beschäftigt Gericht und Firmen

Vor einem Jahr ist auf der Brucker Schnellstraße bei Frohnleiten eine damals im Bau befindliche Brücke eingestürzt. Der Brückeneinsturz beschäftigt nach wie vor die Baufirmen und das Gericht.

Es war einer der spektakulärsten Baustellen-Unfälle der steirischen Geschichte: Es war ein Samstagabend, kurz nach 18:00 Uhr - und es war knapp an einer großen Katastrophe vorbei. Vor einem Jahr stürzte die im Bau befindliche Schnellstraßenbrücke bei Frohnleiten ein. 800 Tonnen Beton und Stahlteile krachten auf die darunter liegenden Bahngleise - mehr dazu in Autobahnbrücke eingestürzt (22.2.2015).

Lehrgerüst hielt Belastung nicht stand

Noch kurz zuvor hatte ein Zug die Stelle passiert. Niemand wurde verletzt - weder auf der Schnellstraße noch auf der Bahnstrecke oder der Baustelle. Was die auf der Baustelle tätige Firma Strabag bald vermutete, bestätigten später die unabhängigen Gutachten: Das Lehrgerüst hatte unter zu großer Belastung nachgegeben. Der Sachschaden ist hoch, die Probleme im Zugverkehr waren nach rund drei Wochen Schienenersatzverkehr gelöst.

Die 400 Meter lange Brücke wurde indess ein zweites Mal neu gebaut - diesmal mit einer anderen Methode - seit 4. Dezember 2015 ist sie uneingeschränkt befahrbar - mehr dazu in Nach Brückeneinsturz: Freie Fahrt in Frohnleiten (3.12.2015).

Hohe Kosten

Der Einsturz zog einen Sachschaden von etwa 4,5 Millionen Euro nach sich, die ASFINAG wird die Summe an Baufirmen und Subunternehmen zur Begleichung weitergeben.

Staatsanwaltschaft: Gutachten kommt

Die gefallene Murbrücke beschäftigt aber auch die Staatsanwaltschaft Graz: Sie ermittelt wegen fahrlässiger Gemeingefährdung. Der Sachverständige schloss die Befundaufnahme mittlerweile ab, in den nächsten Tagen werden die Beteiligten einvernommen, danach soll das Gutachten fertiggestellt werden.