GAK-Prozess: Übernimmt bald WKStA?

Die Staatsanwaltschaft Graz hat der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Wien die Übernahme des GAK-Prozesses angeboten. Derzeit wird ein möglicher Wechsel geprüft.

Das Ermittlungsverfahren rund um Abgabenhinterziehung, Schwarzgeldzahlungen und Betrug beim ehemaligen Fußball-Bundesligisten GAK könnte sich weiterhin in die Länge ziehen: Seit mehr als acht Jahren beschäftigt die Causa das Grazer Gericht und die Staatsanwaltschaft - mehr dazu in Causa GAK weiter in der Warteschleife (24.4.2014).

Nun bat man der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) eine Übernahme des Falles an - auch wenn sich dann ein neuer Staatsanwalt einlesen müsste und es zu einer weiteren Prozessverzögerung kommen könnte.

Derzeit „atypisch hohe Anzahl von Großverfahren“

Die Ankläger in der steirischen Landeshauptstadt seien derzeit mit einer „atypisch hohen Anzahl von Großverfahren“ - wie etwa dem Prozess des mutmaßlichen Dschihadisten oder auch des Grazer Amokfahrers - beschäftigt; besonders der bisherige GAK-Staatsanwalt Johannes Winklhofer sei momentan mit umfangreichen Verfahren eingedeckt.

Übernahme durchaus möglich

Die WKStA übernimmt Fälle in Wirtschaftsstrafsachen mit fünf Millionen Euro übersteigenden Schadensbeträgen. Das - diese Summen wahrscheinlich übersteigende - GAK-Verfahren sei damit laut Hansjörg Bacher, dem Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, ohnehin besser bei der WKStA angesiedelt.

Derzeit ist der Akt laut Norbert Hauser, dem Sprecher der WKStA, jedoch noch nicht zur Prüfung bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft eingelangt; sobald er da ist, werde innerhalb weniger Tage über die mögliche Übernahme des Falles entschieden. Man stehe einer Übernahme „grundsätzlich positiv gegenüber“.

Bei einer Übernahme des Falles durch die WKStA müsste sich der Verfahrensort übrigens nicht von Graz verlegen: Wer welche Akten betreut, sei unabhängig vom Ermittlungsort, erklärte Hauser.