Oststeiermark: Arbeitssituation angespannt

Für Arbeitnehmer in der Oststeiermark läuten derzeit die Alarmglocken: Zuerst die Pleite von Schirnhofer, dann die Insolvenz von Borckenstein und jetzt stecken auch Steirerfrucht und Apfel-Land in einer finanziellen Krise.

Auch wenn im Hintergrund an der Fortführung der finanziell angeschlagenen Unternehmen Schirnhofer, Borckenstein, Steirerfrucht und Apfel-Land gearbeitet wird: Die Arbeitsmarktsituation in der Oststeiermark ist derzeit mehr als angespannt.

„Enorme Herausforderung für das AMS“

Die Pleiten von Steirerfrucht und Apfel-Land in St. Ruprecht an der Raab betreffen in Summe 106 Mitarbeiter. 70 Prozent der Apfellandmitarbeiter sind Hilfsarbeiter; davon sind 34 über 50 Jahre alt - mehr dazu in Wieder Millionenpleiten in der Oststeiermark.

Sollten die beiden Unternehmen zusperren müssen, wäre das für die ohnedies strukturschwache Region eine enorme Herausforderung, wie Gottfried Walter vom AMS Gleisdorf bestätigt: „Das ist sicher gewaltig für das Arbeitsmarktservice hier im Bezirk. Auffällig ist auch, dass die Zahl der offenen Stellen, die eine Qualifikation in Richtung Hilfsarbeiter betreffen, auch rückläufig sind.“

Positive Signale für Unternehmensfortführungen

Die Verantwortlichen hoffen natürlich auf eine Fortführung der Unternehmen. Erste positive Signale gibt es bereits für die Mitarbeiter von Schirnhofer und Borckenstein. Beim Garnhersteller Borckenstein scheint der Betrieb durch einen Fortführungskredit gesichert zu sein. Und für die rund 60 betroffenen Schirnhofer-Mitarbeiter wird am 10. März eine Arbeitsstiftung eröffnet, in der 50 Leute aufgenommen werden können.

„Wir werden zusätzliche Arbeitslose haben“

„Das heißt, Personen die die Chance nützen möchten, Ausbildungen zu machen, sich weiterzubilden, neue Ausbildungen machen, die können wir diesbezüglich ganz gut unterstützen. Allerdings muss man schon dazusagen, dass natürlich die Stiftung für jene die Aus- und Weiterbildung brauchen, eine gute Möglichkeit ist“, erklärt Herbert Paierl vom AMS Hartberg, der trotzdem mit negativen Auswirkungen am regionalen Arbeitsmarkt rechnet: „Wir werden zusätzliche Arbeitslose haben.“

Bei einer Arbeitslosenquote von über elf Prozent im Jänner im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld hofft Paierl nun, dass einzelne Mitarbeiter auch zu Magna vermittelt werden können. Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP) versucht, die angespannte Lage durch Investitionsförderungen abzufedern. So wurden im Vorjahr in der Oststeiermark 32 Investitionsprojekte mit einem Investitionsvolumen von rund 83 Millionen Euro mit 5,3 Millionen Euro gefördert. Für heuer seien auch bereits elf Projekte mit einem Investitionsvolumen von 44,1 Millionen Euro angemeldet.

Link: