Auf der Suche nach der schnellen Pille
Tabletten und Kapseln werden in mehreren Arbeitsschritten mit Pausen hergestellt, und so dauert es derzeit ein halbes bis ein Jahr, bis ein Medikament fertig produziert ist.
„Zeit minimieren“
Am Grazer Research Center Pharmaceutical Engineering (RCPE) werden Maschinen und Prozesse zur „kontinuierlichen Fertigung“ entwickelt - Medikamente können damit schneller, günstiger und in einem Arbeitsgang hergestellt werden, so der Direktor des RCPE, Johannes Khinast: „Es geht hier darum, Zeit zu minimieren, schnell zu sein, innerhalb von Stunden, maximal einem Tag eine ganze Charge herstellen zu können - das bedeutet, dass ich wesentlich schneller am Markt sein kann, und wenn es Engpässe gibt, kann ich viel schneller reagieren. Darum ist diese kontinuierliche Prozesstechnik so ein wichtiger Bestandteil in der zukünftigen Gesundheitsversorgung.“
Bosch trägt sämtliche Kosten
In Graz wird schon seit zehn Jahren in diesem Bereich geforscht - deshalb habe sich Bosch für das Grazer Zentrum entschieden und trägt auch sämtliche Kosten, so Matthias Müller von Bosch: „Bosch hantiert ungern mit Geldzahlen, aber ich kann nur sagen, es sind allein von der Bosch-Seite acht, neun Mitarbeiter da, und auch Johannes Khinast hat noch einmal fünf, sechs Mitarbeiter. Daraus kann man schon ermessen, dass das ein großes Projektteam ist, wo wir auch eine große Erwartungshaltung haben.“
In den nächsten Jahrzehnten wird sich die Medikamentenproduktion grundlegend ändern - die Maschinen werden kleiner und können auch rasch in Krisengebieten zum Einsatz kommen. Fünf Jahre wird nun in Graz gearbeitet. Es gebe auch eine Option auf ein Projekt für weitere fünf Jahre, freute sich Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP), „das hier dann in der Endausbaustufe auch Arbeitsplätze bringen soll und jetzt in der Entwicklungsphase hochqualifizierte Arbeitsplätze in der Forschung sichert“.