„Minus-zehn-Prozent-Aktion“ bei Landesdarlehen

Am Dienstag hat der Landtagsausschuss eine „Minus-zehn-Prozent-Aktion“ bei vorzeitigen Rückzahlungen von Wohnbaudarlehen an das Land beschlossen. Der Hintergrund der Sonderkonditionen: Das Land braucht Geld.

Rund 4.000 Steirer, die beim Land ein Wohnbaudarlehen in Anspruch genommen haben, werden in den nächsten Wochen Post mit einem Angebot bekommen: Wenn sie den gesamten Kredit vorzeitig zurückzahlen, erhalten sie einen Nachlass von zehn Prozent.

„Angenommen, sie haben 60.000 Euro Darlehen aushaftend - dann müssen uns nur 54.000 zurückgezahlt werden. Die restlichen 6.000 Euro kann man sich also behalten. Das ist ein zusätzlicher Beitrag, den wir vom Land Steiermark leisten“, erklärt der zuständige Wohnbaulandesrat Johann Seitinger (ÖVP).

„Baubranche ankurbeln“

Auf diese Weise will das Land Geld in die Kasse spülen: 160 Millionen Euro an Landesdarlehen sind laut Seitinger noch nicht zurückbezahlt - das Geld würde man erst bis 2030 zurückbekommen. Das „Minus-zehn-Prozent-Zuckerl“ soll zum vorzeitigen Zurückzahlen animieren: „Es ist kein Geheimnis, dass das Land Steiermark dringend Geld braucht, um ein Budget erstellen zu können. Zum zweiten haben wir eine sehr schwierige wirtschaftliche Situation, insbesondere am Bausektor, den wir mit diesen Finanzmitteln ankurbeln wollen“, sagt Seitinger.

Bei 24 Millionen ist Schluss

So wolle man mit dem Geld Wohnungen bauen, sanieren und auch Arbeit schaffen. Wer nun seine Schulden tilgen will, muss schnell sein - denn für diese Aktion stehen nur begrenzte Mittel zur Verfügung: „Wer zuerst zurückzahlt, der kommt in die Aktion hinein. Wenn wir 24 Millionen erreicht haben, wird keine Rückzahlung mehr möglich sein“, unterstreicht Seitinger. Das letzte Mal gab es im Jahr 2004 eine vorzeitige Darlehensrückzahlung - damals bot das Land ein Minus von 25 Prozent.

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