Bankangestellte: Protest in Graz

Am Montag haben steirische Bankangestellte in der Grazer Innenstadt eine Arbeitsstiftung und mehr Lohn gefordert. Darauf machten sie bei einem Protestmarsch vor verschiedenen Banken aufmerksam.

„Automaten können nicht beraten!“, „Immer weniger Bankangstellte leisten immer mehr - wo ist unser Anteil?“ - und „Wir lassen uns den Kollektivvertrag nicht klauen!“ - so lauteten die Botschaften der Bankangestellten, die am Montag in der der Grazer Innenstadt protestierten.

Protestmarsch der Bankangestellten

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„Wir wollen einfach nur fair behandelt werden. Die Banken verdienen gut und wir wollen unseren Anteil haben. Wir kämpfen eigentlich um eine gerechte Verteilung von Gewinnen“, erklärt einer der Demonstranten - und eine Kollegin empört sich: „Es kann nicht sein, dass nur die Manager verdienen und wir - die vor den Kunden am Schalter stehen und Ziele erreichen müssen - nichts vom Kuchen abbekommen.“

Arbeitsplätze auf dem Spiel

Dazu kommen Zukunftssorgen: Rund 2.000 steirische Bankangstellte könnten in den nächsten Jahren ihren Job verlieren. Die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) beruft sich bei der Schätzung auf den Nationalbankchef Ewald Novotny, laut dem jeder dritte Bankangestellte durch Strukturwandel und Filialschließungen gekündigt werden könnte.

Arbeitsstiftung und mehr Lohn gefordert

GPA-Geschäftsführer Norbert Schunko will daher eine Arbeitsstiftung: „Wir fordern die Banken auf, die Branchenstiftung zu unterschreiben. Es geht darum, dass wir, wenn Arbeitsplätze verloren gehen, die Leute in Stiftungen unterbringen, wo sie sich weiterbilden können, um andere Arbeitsplätze zu bekommen.“

Protestmarsch der Bankangestellten

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Gefordert wird außerdem ein gerechter Lohnabschluss: „Im Vorjahr haben die Banken sehr gut verdient und die Produktivität ist um zehn Prozent gestiegen. Wir möchten von dieser Produktivität, das was über der Inflationsrate ist – also einen ganz kleinen Teil – haben. Und das ist, glaube ich, nichts Unangständiges“, sagt der Betriebsratvorsitzende der Steiermärkischen Sparkasse, Frederick Robertson.