KfV und Polizei für Alkolocks

Im Osterverkehr ist es Alkohol am Steuer wieder ein Thema. Die Zahl der Wiederholungstäter bleibt konstant - Alkohol-Wegfahrsperren sollen sie am Autofahren hindern, fordert das KfV. Die steirische Polizei begrüßt das.

4.000 Österreicher, die ihren Führerschein an Alkohol am Steuer verloren haben, setzen sich jedes Jahr trotzdem wieder ans Steuer. Die Polizei kontrolliert rund um Ostern wieder verstärkt den Verkehr auf den steirischen Straßen.

Relativ hoher Anteil an Wiederholungstätern

Ein Schwerpunkt gilt dabei den Alkoholkontrollen, denn, Wolfgang Staudacher, Leiter der Landesverkehrsabteilung: „Der typische Alkolenker - da hat sich nichts geändert. Das sind meistens Männer im mittleren oder höheren Alter, und da gibt es auch einen relativ hohen Anteil an Wiederholungstätern, das ist leider sehr bedauerlich.“

Atemlufttest im eigenen Auto

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) fordert nun Alkohol-Wegfahrsperren in den Autos von Wiederholungstätern. Eine solche Sperre, ein Alkolock, funktioniert wie ein Alkotest bei der Polizei - bloß im eigenen Auto, dessen Motor erst nach dem Atemlufttest anspringt.

Ein Alkolock-Gerät kostet den ehemals alkoholisierten Fahrer laut KfV rund sieben Euro pro Tag.

Geräte getestet

Man habe die Geräte in Pilotprojekten getestet und sehe nur Vorteile, sagte Armin Kaltenegger vom Kuratorium: „Die Geräte sind technisch sicher, das Umfeld reagiert sehr positiv, und die Geräte sind kaum zu betrügen. Zum Beispiel, man könnte ja Luft von jemandem anderen nehmen, die gibt man in einen Luftballon und dann ins Gerät - funktioniert nicht. Man könnte eine Pumpe nehmen, funktioniert nicht. Das Gerät kann sehr gut unterscheiden zwischen menschlicher und nicht-menschlicher Luft. Und man könnte ja jemand anderen bitten, in das Gerät zu blasen, funktioniert auch nicht, weil das Gerät während der Fahrt Kontroll-Blasversuche abverlangt.“

Polizei: Lernprozess starten

Auch die Polizei ist ein Freund des Alkolock-Gedankens: „Da geht es nicht darum, uns Arbeit zu ersparen, es geht darum, Gefahrenmomente zu reduzieren - und speziell bei Personen, die schon wiederholt Alkoholdelikte gesetzt haben, ist es auch eine Möglichkeit, nicht nur Fahrten zu verhindern, sondern auch ein Lernprozess, der gestartet werden kann“, so Staudacher.

Verkehrspsychologin hat Bedenken

Die Grazer Verkehrspsychologin Carola Strobl sieht das Alkolock kritischer. Untersuchungen und Gespräche mit Betroffenen hätten gezeigt, dass die Lernwirkung spätestens mit dem Abmontieren des Gerätes nachlasse. „Die wirksamere Abschreckung ist immer noch der drohende Führerscheinentzug“, so Strobl, „man muss auch bedenken, dass heute viele über bis zu drei Autos verfügen. Da sagt dann schon ein Mann beispielsweise, dann nehme ich halt das Auto meiner Frau.“

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