Brucker Vater kämpft um Tochter

Im Fall Oliver gibt es, wie berichtet, einen Lichtblick für die Mutter. In Bruck an der Mur kämpft nun ein Vater um seine Tochter: Die Mutter ist mit der Achtjährigen nach Polen gegangen.

Im Fall Oliver gibt es für die Mutter einen Lichtblick: Vor vier Jahren brachte Olivers Vater den Buben nach Dänemark; alle Bemühungen, ihn zurück nach Österreich zu bringen, verliefen im Sand. Jetzt aber zwingt eine Resolution der UNO die dänische Justiz, Oliver zurückzuführen - mehr dazu in Mutter hofft auf Wende im „Fall Oliver“.

Peter Schierl

ORF

Die Mutter habe die Sommerferien genutzt, um das Mädchen nach Polen zu bringen, sagt der Vater

Das Sorgerecht in unterschiedlichen EU-Staaten lässt derzeit auch einen Brucker Vater verzweifeln.

Statt Kroatien nach Polen

Für Peter Schierl aus Bruck an der Mur änderte sich das Leben im August 2015. Damals ging die Mutter, eine gebürtige Polin, mit der gemeinsamen Tochter nach Polen. „Ich habe ein SMS bekommen, dass sie nicht in Kroatien im Urlaub, sondern dass sie in Danzig sind“, schilderte er im Interview mit dem ORF Steiermark. Er habe gewartet, doch die versprochene Rückkehr sei nie eingetreten. Seit damals hat Peter Schierl seine achtjährige Tochter nur einmal gesehen: „Im Jänner habe ich sie kurz in Polen besuchen können.“

Kampf um Sorgerecht

Die Eltern sind geschieden. In einem Gutachten sei ihm das alleinige Sorgerecht zugesprochen worden, sagte Peter Schierl - die Mutter hätte psychische Probleme. Gegen den Sorgerechtsspruch erhob die Mutter Einspruch. Das Mädchen gehe mittlerweile in Polen in die Schule. Zwei Strafverfahren sind laut Schierl gegen die Mutter in Österreich anhängig - unter anderem, weil sie das Kontaktrecht verweigerte.

Sorgen um das Kind

Der Vater sagte, er habe bereits das Justizministerium eingeschaltet - der Behördenweg dauere aber, und er mache sich Sorgen um seine Tochter: „Es ging ihr in Österreich sehr gut, mit dem Kompromiss, jedes zweite Wochenende beim Papa hätten eigentlich alle sehr gut leben können. Aber wenn eine Mutter nicht zu Kompromissen bereit ist, hat man als Vater kaum Chancen“, so Schierl.

„Es sind sehr viele Fragen“

„Es zieht sich alles in die Länge, früher oder später wird es heißen, das Kind hat sich in Polen eingelebt. Ich verzweifele langsam“, so der Vater. „Der österreichische Reisepass ist bei der Mutter. Die Tochter ist zum Beispiel bei mir mitversichert - es sind sehr viele Fragen.“ Im Kinderzimmer von Nina ist das Bett frisch überzogen. Die Schultasche steht bereit - für ihre Rückkehr zu ihrem Vater. Wann das sein wird, entscheiden die Behörden.