Paldau: Beziehungsdrama endete tödlich

Ein 46-Jähriger hat am Sonntag in Paldau in der Oststeiermark versucht, seine Ex-Freundin umzubringen. Als sich die Frau in das Schlafzimmer retten konnte und die Polizei rief, erhängte sich der Mann im Stiegenhaus.

Das tödliche Beziehungsdrama begann bereits am Samstagabend: Der 46-Jährige besuchte seine Ex-Freundin am Arbeitsplatz und bat die 30-Jährige um eine zweite Chance.

Mann wollte zweite Chance

Er brachte die Kellnerin nach ihrem Dienstschluss zu sich in sein Einfamilienhaus, wo sie die Nacht verbrachten, ohne dass es laut Ermittler Harald Winkler zu näherem Kontakt gekommen wäre. In der Früh versuchte der Mann erneut, die 30-Jährige umzustimmen, hatte damit aber keinen Erfolg - da begann er sie zu würgen und ging schließlich mit einem Messer auf sie los.

Dürfte Suizid geplant haben

Die Frau konnte ins Schlafzimmer flüchten und rief die Polizei, die laut Winkler neun Minuten später eintraf - doch in der Zwischenzeit hatte sich der Mann bereits im Stiegenhaus erhängt und konnte nicht wiederbelebt werden. Da die Zeitspanne zwischen Polizeinotruf und Eintreffen der Beamten sehr kurz war, könnte es sein, dass der 46-Jährige seinen Selbstmord bereits geplant hatte, hieß es seitens der Polizei; einen Abschiedsbrief oder dergleichen habe man bisher aber nicht gefunden.

Der Tatort

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Der Tatort

Bei der Polizei vermutet man, dass der Täter noch während des Angriffs von einem Mordversuch abgesehen haben könnte: Das Opfer hatte sich im Schafzimmer eingesperrt, aber „er versuchte nicht, die Tür einzutreten, es wäre aber möglich gewesen“, meinte der Ermittler.

Opfer in Schockzustand

Die 30-Jährige wurde mit Würgeverletzungen ins LKH Feldbach eingeliefert, auch wird sie psychologisch betreut - eine Befragung des Opfers war bisher nicht möglich, „weil sie sich in einem Schockzustand befindet. Wir versuchen in den nächsten Tagen, eine detailliertere Einvernahme mit ihr durchzuführen“, so Winkler.

Psycholoisch betreut werden muss auch der Vater des 46-Jährigen, der in unmittelbarer Nähe jenes Hauses wohnt, in dem sich das Drama abgespielt hatte: „Man kann sich vorstellen, dass der Vater sicher sehr verzweifelt war, nachdem sein Sohn verstorben ist, er hat aber selbst von der Tat und von diesem Streit nichts mitbekommen“, so der Ermittler.

Wie es mit dem Ermittlungen weiter geht, ist nun davon abhängig, wann das 30 Jahre alte Opfer befragt werden kann; erst danach werde sich entscheiden, welche weiteren Ermittlungsschritte nötig sind.