Terror: Mehr Polizei am Grazer Flughafen

Nach den Terroranschlägen in Brüssel am Dienstag sind am Grazer Flughafen die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt worden: Polizeibeamte patroullieren mit Maschinengewehren in den Ankunfts- und Abflughafen.

Hotline eingerichtet

Für besorgte Bürger und Angehörige hat das Außenministerium eine Hotline (für Österreicher in Belgien: +43 1 901154411; in Österreich: 050 11504411) eingerichtet. Auch das belgische Krisenzentrum hat unter +32 78151771 eine Hotline eingerichtet.

„Erschreckend, dass sie jetzt auch bei uns in Graz mit dem Maschinengewehr am Flughafen stehen“, sagte am Dienstag ein Passagier am Grazer Flughafen angesichts der Maßnahmen nach den Terroranschlägen in Brüssel. In der belgischen Hauptstadt kamen mehr als 30 Menschen am Flughafen und in einer U-Bahn-Station ums Leben – mehr dazu in Anschläge in Brüssel (news.ORF.at).

„Nicht zu 100 Prozent vermeidbar“

Betroffenheit ist auch bei der Belegschaft des Flughafens spürbar, so Flughafen-Direktor Gerhard Widmann: „Es ist wirklich eine gedrückte Stimmung unter den vielen Kollegen, aber auch unter den Firmen, die hier am Flughafen angesiedelt sind. Hier herrscht tiefe Betroffenheit über die Ereignisse in Brüssel.“

Zwar seien die Sicherheitsvorkehrungen am Flughafen Graz-Thalerhof ohnehin schon hoch gewesen, so Widmann, man habe aber sofort reagiert: „Wir arbeiten sehr eng mit der Polizei und dem Innenministerium zusammen, und es ist verstärkte Polizeipräsenz am Flughafen. Wir haben insgesamt schon die höchsten Sicherheitsstandards hier in Graz, aber man sieht, dass so tragische Ereignisse doch nicht zu 100 Prozent vermeidbar sind.“

Polizei am Flughafen Schwechat

APA/Georg Hochmuth

Debatte: Was tun gegen den Terror?

Verstärkte Polizeipräsenz

Gleich beim Eingang des Flughafens sieht man Polizisten mit Maschinengewehren, auch in der Ankunfts- und Abflughalle wird patroulliert. „Uns ist wichtig festzustellen, dass kein erkennbarer Bezug in die Steiermark vorhanden ist - unabhängig davon haben wir aber unsere Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Das heißt, man wird in den nächsten Tagen an öffentlichen Plätzen und neuralgischen Stellen verstärkt Polizei wahrnehmen können“, sagt Joachim Huber von der Polizei.

Steirerin schildert Eindrücke aus Brüssel

Derzeit seien in der Steiermark rund 800 Streifenbeamte unterwegs: „In den nächsten Tagen werden wir prüfen, wie viele wir noch zusätzlich einsetzen müssen, damit wir diese Sicherungsmaßnahmen aufrechterhalten können“, sagt Huber. Auch in öffentlichen Verkehrsmitteln trifft die Polizei Maßnahmen: „Hier wird es in den kommenden Tagen Informationsgespräche geben. Wir werden jetzt noch sensibler mit den Kollegen dieser Betriebe umgehen.“ Wie lange die verstärkte Polizeipräsenz am Flughafen und auf anderen öffentlichen Plätzen aufrechterhalten wird, könne derzeit noch nicht gesagt werden.

In Brüssel leben und arbeiten derzeit rund 300 Steirer. Im Interview mit dem ORF Steiermark schildern zwei von ihnen ihre Eindrücke vom Geschehen - mehr dazu in Steirer schildern Eindrücke.