Rotes Kreuz betreute über 330.000 Flüchtlinge

Das Rote Kreuz Steiermark hat am Mittwoch Bilanz über das Einsatzjahr gezogen. Im Fokus stand der Flüchtlingseinsatz: Mehr als 300.000 Flüchtlinge wurden betreut, knapp 2,8 Mio. unbezahlte Dienststunden geleistet.

Seit mehr als drei Wochen sind keine Flüchtlinge mehr in Spielfeld angekommen - mehr dazu in Grenzmanagement bleibt weiter bestehen (29.3.2016). Das Rote Kreuz Steiermark hat die ruhige Phase genutzt, um auf den Flüchtlingseinsatz und das gesamte vergangene Jahr zurückzublicken.

So wurden knapp 2,8 Millionen unbezahlte Dienststunden geleistet; mehr als 10.000 Freiwillige waren im Einsatz. Ihre ehrenamtlichen Leistungen bringen Bund und Land laut Berechnungen der Organisation eine Ersparnis von rund 75 Millionen Euro.

„Wir haben gewusst, was uns erwartet, andere nicht“

Über 330.000 Menschen auf der Flucht wurden vom steirischen Roten Kreuz betreut, 30.000 medizinisch versorgt und 787 in Spitälern behandelt. Präsident Werner Weinhofer ist davon überzeugt, dass die Flüchtlingshilfe ohne NGOs nicht möglich gewesen wäre: „Wir haben das ja nicht freiwillig in dem Sinne gemacht, sondern der Bund und das Land sind an uns herangetreten. Der Bund war nicht ganz so vorbereitet wie wir. Wir haben gewusst, was uns erwartet, andere nicht.“

Insofern fehle Weinhofer auch das Verständnis dafür, dass Zahlungen des Bundes an Hilfsorganisationen seit Anfang des Jahres ausständig sind - mehr dazu in Flüchtlinge: Rotes Kreuz reduziert Personal (16.03.2016).

Angekommen!

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Der Taschen-Ratgeber „Angekommen!“ gibt Tipps rund um das Leben in Österreich

Ständig in Bereitschaft

Der Akuteinsatz des Roten Kreuzes in Sachen Flüchtlinge wird am Donnerstag offiziell beendet. Allerdings bleibe man ständig in Bereitschaft, wie Landesgeschäftsführer Andreas Jaklitsch betont: „Wir halten die sogenannte Sammelstelle Spielfeld und das Transitlager Euroshopping in Webling auf Stand-by: Für den Fall, dass es notwendig wird, diese beiden Stellen wieder hochzufahren.“

Angekommen!

Abseits der Akuthilfe arbeitet das Rote Kreuz auch an der Versorgung und Integration von Asylwerbern. Um es Migranten zu erleichtern, sich mit österreichischen Gesetzen und Verhaltensweisen vertraut zu machen, wurde am Mittwoch ein mehrsprachiger Taschen-Ratgeber präsentiert. Das kleine Booklet „Angekommen!“ entstand in Zusammenarbeit mit der Initiative „Helfen wie wir“ und wird in einer Auflage von 20.000 Stück in der gesamten Steiermark verteilt.

So soll Asylwerbern auf Deutsch, Englisch, Arabisch und Dari unter anderem erklärt werden, welche Rechte und Pflichten sie haben, an wen sie sich bei Problemem wenden können und wie Gleichberechtigung in Österreich funktioniert.

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