Grazer Kirchner-Kaserne verkauft

Die Grazer Kirchner-Kaserne hat einen neuen Besitzer: Die Bundesheerliegenschaft im Bezirk Jakomini ging um elf Millionen Euro an den Grazer Bauträger ZI Bauwerk. Geplant ist die Errichtung von Wohnbauten.

Im Verkaufsverfahren der SIVBEG (Strategische Immobilien Verwertungs-, Beratungs- und EntwicklungsgesmbH) wurde die ZI Bauwerk GmbH mit elf Millionen Euro als Meistbieter ermittelt; der Mindestkaufpreis betrug 9,5 Millionen Euro, laut SIVBEG-Geschäftsführer Stephan Weninger gab es vier Bieter - mehr dazu in Wenige Interessenten für Kirchner-Kaserne (14.3.2016).

Auch als Asylquartier im Gespräch

Die Liegenschaft war zuletzt Gegenstand von politischen Auseinandersetzungen: Vor der Kaserne hatte Mitte Jänner eine Demonstration der „Identitären“ gegen die Einrichtung eines Asylwerberheimes stattgefunden - mehr dazu in Flüchtlinge: Protest und Gegendemo in Graz (15.1.2016). Die KPÖ hatte schon seit Jahren den Kauf des Areals durch die Stadt für sozialen Wohnbau gefordert und sich auf eine Gemeinderatsbeschluss vom Oktober 2014 berufen.

Über 50.000 Quadratmeter

Die Kirchner-Kaserne befindet sich südlich des Grazer Stadtzentrums und verfügt über eine Grundstücksfläche von rund 57.100 Quadratmetern. Im Umfeld befinden sich Wohnblöcke, weitläufige Kleingartensiedlungen, vereinzelt auch Einfamilienhäuser und Gewerbebetriebe.

Kirchner Kaserne

SIVBEG

Das Kasernenareal ist mit insgesamt 31 Objekten bebaut. Der Bestand aus Stabs-, Mannschafts-, Wirtschafts-, Werkstätten-, Lager-und Garagengebäuden hat eine Nutzfläche von insgesamt rund 20.000 Quadratmetern, desweiteren befinden sich auf dem Gelände ein Sportplatz und zwei Bunker. Das Stabsgebäude soll unter Denkmalschutz gestellt werden. Zuletzt waren in der Kirchner-Kaserne die Militärmusik Steiermark und letzte Teile des in die Hackher-Kaserne Gratkorn übersiedelten Versorgungsregiments 1 stationiert - mehr dazu in Zwei Kasernen und Militärmusik sperren zu (3.10.2014).