BP-Wahl: Wahlkampfauftakt von Norbert Hofer

Am 24 . April wird in Österreich ein neuer Bundespräsident gewählt. Mit Norbert Hofer schickt die FPÖ den mit Abstand jüngsten Kandidtaten ins Rennen. Am Samstag startete er in Kapfenberg seinen Intensivwahlkampf.

Durch Hofers Rede vor einigen hundert Zuhörern am Kapfenberger Koloman-Wallisch-Platz zogen sich vor allem die Themen Ausländer und Flüchtlinge wie ein roter Faden. Von den geplanten Schnellverfahren an der Grenze hält er demnach wenig, vielmehr fordert er einen Grenzzaun: „Wir brauchen einen ordentlichen Grenzzaun und keinen Maschendrahtzaun, einen Grenzzaun, wie es ihn in Ungarn gibt, genau so einen Zaun brauchen wir in Österreich.“

Norbert Hofer

APA/Erwin Scheriau

Gerade für den Grenzschutz brauche es auch das Bundesheer, es dürfe nicht weiter ausgehungert werden, so Hofer: „Jede Regierung, die von mir angelobt werden will, hat dafür Sorge zu tragen, dass unser Bundesheer seinen verfassungsmäßigen Bestimmungen nachkommen kann.“

„Herr Erdogan, wir glauben ihnen nicht“

In seiner Rede nahm er sich dann auch der Reihe nach die Konkurrenz und diverse aktuelle Themen wie Pensionen vor, kam aber immer schließlich wieder zur Flüchtlingsthematik zurück - dabei kritisierte er vor allem auch den EU-Türkei-Deal: „Sie sagen die Unwahrheit, Herr Erdogan, wir glauben ihnen nicht, wir brauchen sie nicht, wir wollen keinen Staat in Europa, in dem sie das Sagen haben, das wollen wir nicht“, so Hofer.

Norbert Hofer

APA/Erwin Scheriau

Gestört wurde die Rede von Musik am anderen Ende des Platzes, wo die Sozialistische Jugend ein rotes Zelt und Lautsprecher aufgestellt hatte - Hofer ließ sich davon aber nicht irritieren: „Ich sag’ immer: Je lauter sie schreien, umso besser das Wahlergebnis für uns. Schreit, schreit, schreit, so laut ihr könnt“, so der FPÖ-Bundespräsidentschaftskandidat. Laut Polizei kam es dabei auch zu einer „kleinen Rangelei“ zwischen einem Anhänger der Freiheitlichen und der Sozialistischen Jugend (SJ), verletzt wurde aber niemand.

Strache: „Dank sei Orban“

Im Anschluss trat dann FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache auf die Bühne: Er lobte Hofer für sein positives Denken und seine Lebensfreude. Obwohl er Schmerzen habe, trete er als Kandidat an, weil „ihm liegt Österreich so am Herzen“. Anschließend schoss sich auch Strache wieder auf das Thema Flüchtlinge, Asyl und Ausländer ein, zog Verknüpfungen zu den Attentaten von Paris und Brüssel und sprach nicht von einem „Heiligen Krieg“, sondern einem „Teufelskrieg“. Es dürfe nur eine Obergrenze für Flüchtlinge geben: „Null“. Nur dank Mazedoniens sei in den vergangenen Wochen etwas Ruhe eingekehrt, doch diese sei trügerisch. Ungarn zeige vor, wie es geht: „Dank sei Orban“, meinte Strache und fügte hinzu: „So würde ich es auch als künftiger Kanzler machen, aber zuvor kommt Bundespräsident Hofer.“

Fischer gibt nach zwölf Jahren Amt ab

Der Präsidentschaftswahlkampf läuft, und der Amtsinhaber schaut sich das Treiben erste Reihe fußfrei an. Vor allem die Allmachtsphantasien mancher Kandidaten, die gleich die Regierung entlassen und den Nationalrat auflösen würden, kommentiert Bundespräsident Heinz Fischer mit Kopfschütteln. Die extrem verschärfte Asylpolitik der Regierung verteidigt Fischer, während er den Flüchtlingspakt mit der Türkei sehr skeptisch sieht und auch eine vorzeitige Aufkündigung der Vereinbarung nicht ausschließt - mehr dazu in Mahnung an Kandidaten (ORF.at)

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