Pulver für 3D-Drucker: voest stärkt Kapfenberg

Der Stahlkonzern voestalpine will in Zukunft Bauteile - etwa für die Luftfahrt-Industrie - mit einem 3D-Drucker herstellen. Das dafür notwendige Metallpulver soll vom Standort Kapfenberg entwickelt und produziert werden.

Mit einem 3D-Drucker können Strukturen hergestellt werden, die mit herkömmlichen Methoden nicht angefertigt werden können. Das will sich in Zukunft auch die voestalpine zu Nutzen machen: Bauteile, wie sie beispielsweise in der Automobil- oder der Luftfahrt-Industrie benötigt werden, sollen künftig gedruckt werden können.

Vorarbeit für 3D-Technologie

Damit diese Teile die nötige Härte und Festigkeit erreichen, muss aber ein spezielles Pulver erzeugt werden - und das soll in Kapfenberg geschehen, sagt voestalpine-Vorstandsmitglied Franz Rotter: „Kapfenberg hat bereits eine sehr gute Tradition in der Herstellung von Metallpulvern. Für die 3D-Druck-Technologie ist Pulver ein essenzielles Thema, und Kapfenberg wird diese traditionelle Basis durch Investitionen in diese Technologie weiter ausbauen.“

Enge Kooperation mit Hochschulen

Die voest investiert laut Rotter jährlich rund 70 Millionen Euro in der Steiermark. Im Vordergrund steht vor allem die Forschung - zu diesem Zweck gibt es auch enge Kooperationen mit den Hochschulen in Graz, Kapfenberg und Leoben: Hier sollen junge Menschen optimal auf die aktuellen Anforderungen in der Industrie vorbereitet werden.

Lehrlingssuche wird immer schwieriger

Voestalpine bildet auch selbst Fachkräfte aus - in der Steiermark werden derzeit 400 Lehrlinge geschult, es sei aber immer schwieriger, passende Bewerber zu finden: „Es kommen jetzt die geburtenschwachen Jahrgänge. Daraus resultiert, dass das Angebot der Lehrstellen nicht mehr so einfach überdeckt werden kann. Und das wird sich in der Zukunft mit Sicherheit nicht verbessern.“

Bedenken äußert Rotter zum Bildungsniveau zahlreicher Lehrstellen-Bewerber - dieses sei stark gesunken: Im ersten Lehrjahr müsse man heutzutage vielen Lehrlingen Wissen und Fertigkeiten vermitteln, die früher vorausgesetzt werden konnten.

Erst vergangene Woche schickte die voestalpine Tubulars in Kindberg 800 der 1.050 Mitarbeiter in die Kurzarbeit. Grund sei der derzeit niedrige Ölpreis - mehr dazu in Kurzarbeit bei voestalpine in Kindberg (31.3.2016).

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