Legaler Cannabis-Vertrieb startet Crowdfunding
Das im Vorjahr ins Leben gerufene Unternehmen sieht Cannabis als Zukunftsmarkt. Dabei geht es aber nicht um Drogenverkauf, sondern ausschließlich um den legalen Vertrieb von verschiedenen Hanftee-Sorten, Pflanzensamen und Stecklingen. Dieser läuft bereits seit Monaten im Shop von Troger etwas außerhalb von Graz sowie über Online-Versand.
Hanfgarten
Die Stecklinge werden auch per Post verschickt.
Zwei Standorte
Gezogen werden die Pflanzen in Zusammenarbeit mit einer großen österreichischen Gärtnerei. Sie liefert das Know-how und den Platz. Momentan werden Trogers Hanfpflanzen auf rund 10.000 Quadratmeter Glashaus-Fläche bei Wiener Neustadt gezogen. Zudem verfügt das Unternehmen über einen zweiten Zuchtstandort mit rund 10.000 Quadratmetern, der extra für den Anbau von medizinischem Cannabis entworfen wurde. Man arbeite, so Troger, auch mit Branchen-Experten aus den USA zusammen, denn der Bundesstaat Colorado gilt als einer der Vorreiter in Sachen legalen Cannabis-Verkauf.
Ab 250 Euro für Unternehmensanteile
Beim Crowdfunding sind Anleger ab 250 Euro dabei, erwerben Unternehmensanteile mit drei Prozent Fixverzinsung sowie Gewinnbeteiligung. „Bis zu einer Million Euro“ sollen mit der Kampagne lukriert werden - Geld, das Troger für Forschung investieren will: „In wenigen Jahren wird die medizinische Nutzung auch in Österreich legal sein“, zeigte er sich überzeugt. Dann will er mit seiner Marke „Hanfgarten“ der Erste sein, der die Nachfrage decken kann.
Doch auch Aufklärungsarbeit sei nötig, sagte Troger, um Bewusstsein zu schaffen und das Image des Hanfs aufzupolieren - weg vom Drogenmilieu hin zur medizinischen Alternative.
„Fordern Kunden auf, nichts Illegales zu machen“
Da es sich um „ganz normalen Hanf“ handle, der nicht genetisch verändert ist und daher auch den berauschenden Wirkstoff THC enthält, werden Kunden darauf hingewiesen, dass sie die Pflanzen nicht zur Blüte bringen dürfen. Das wäre illegal. „Wir fordern die Kunden auf, nichts Illegales damit zu machen, aber wir können klarerweise auch nichts dagegen machen. Wir wollen das aber keinesfalls unterstützen“, erklärte Troger.
LED für dunklere Tage
Wichtig sei daher die richtige Belichtung, denn wenn die Tage im Herbst kürzer werden, beginnt die Blütenproduktion. Diese könne mit künstlicher Beleuchtung verhindert werden. Entsprechende LED-Mittel will der Unternehmer demnächst ebenfalls ins Sortiment nehmen.
Nicht für generelle Legalisierung
Troger betonte, nicht vorrangig für eine generelle Legalisierung von Cannabis zu stehen: „Ein erster Schritt ist die medizinische Legalisierung. Patienten sollen Zugang bekommen.“ Eine umfangreichere Legalisierung mache nur auch mit entsprechender Aufklärung Sinn: „Problematisches Suchtverhalten gibt es sowohl bei Alkohol als auch bei Cannabis und Nikotin. Dem kann man nur mit einer funktionierenden Aufklärungsarbeit begegnen“, meinte der Jungunternehmer.