Steiermark: Immer mehr E-Autos zugelassen
Allein in der Steiermark wurden in den ersten drei Monaten des heurigen Jahres 161 Elektro-Autos zugelassen, die meisten davon in Graz, gefolgt von den Bezirken Graz-Umgebung und Südoststeiermark. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) fordert verstärkte Maßnahmen für eine erdölfreie Mobilität, da E-Autos im Vergleich zu Pkw mit Verbrennungsmotoren rund 60 Prozent weniger CO2 ausstoßen – mehr dazu in Studie: Elektroautos gut für die Luft (20.5.2015).
Maximal 15 Kilometer zwischen E-Tankstellen
Norwegen setzte sich das Ziel, ab dem Jahr 2025 nur noch emmissionsfreie Pkws neu anzumelden – mehr dazu in Norwegen: Verbot von Benzin und Diesel (news.ORF.at, 1.4.2016) - ein Ziel, welches auch in der Steiermark erreichbar wäre, behauptet die Energie Steiermark: In einem Vierstufenplan baut der Energiekonzern bis Ende 2017 die Ladeinfrastruktur – also das E-Tankstellennetz – so aus, dass steiermarkweit maximal 15 Kilometer zwischen zwei Tankstellen liegen.
Tankstellen-Reservierung durch App
„In den nächsten 24 Monaten werden wir rund 140 neue Ladestationen in der ganzen Steiermark aufbauen. Wir haben dafür etwa 3,2 Millionen Euro vorgesehen. Das ist die Voraussetzung, um die Attraktivität, mit Strom zu fahren, auch zu steigern“, sagt Urs Harnik von der Energie Steiermark.
In einer ersten Stufe wird das E-Tankstellennetz entlang der Hauptverkehrslinien ausgebaut; außerdem wird eine App entwickelt, mit der man sich Ladestationen entlang der Reiseroute reservieren kann. Die Bezahlung soll mit Hilfe der App bargeldlos erfolgen können.
Elektrisches Fahren nur vorübergehend kostenlos
Harnik geht davon aus, dass in Zukunft auch für E-Auto-Besitzer das Tanken an öffentlichen Ladestationen nicht mehr gratis ist: „Unsere Planung sieht vor, dass man mit einem Handy, einer App bzw. einer Mobilitätskarte überall in der Steiermark bargeldfrei zahlen kann. Allerdings haben wir als Energie Steiermark in unseren Planungen, dass der Strom für das elektrische Fahren zumindest in den nächsten eineinhalb Jahren noch gratis bleibt.“ Bei einer Laufleistung von 15.000 Kilometern verbraucht ein Elektroauto etwa den Strom eines durchschnittlichen Haushalts - das sind in etwa 3.000 bis 3.500 Kilowattstunden.
In Graz fiel außerdem am Donnerstag der Startschuss für eine eigene E-Taxi-Flotte: Sieben elektrobetriebene Taxis sind in Graz bisher unterwegs, bis zu 25 sollen es künftig sein. Am Hilmteich wurde nun die erste Schnellladestation eröffnet, weitere sollen folgen, verspricht Sylvia Loibner, Sprecherin der Taxiunternehmer in der Wirtschaftskammer Steiermark.
Mobilitätsoffensive in Graz
Damit die Kunden die E-Taxis auch gleich sehen, wird es laut Loibner ab Mai vier eigene Standplätze nur für E-Taxis geben. Die Flotte ist Teil einer großangelegten Elektro-Offensive in Graz: Um insgesamt sechs Millionen Euro sollen sogenannte Mobilitäts-Knotenpunkte eingerichtet werden, wo der öffentliche Verkehr mit Car-Sharing und E-Taxi-Dienstleistungen verknüpft wird. An der Mobilitätsoffensive beiteiligt sind die Wirtschaftskammer, die Holding Graz, die Energie Graz, die Stadt Graz und das Verkehrsministerium, das 2,3 Millionen Euro beisteuert.