Flüchtlinge: Neue Asylaußenstelle in Graz eröffnet

In Graz Puntigam ist eine zusätzliche Asylaußenstelle eröffnet worden, in der über Asylanträge entschieden wird. Die Zahl der Anträge habe sich durch die Flüchtlingsbewegungen im vergangenen Jahr verdreifacht.

Bisher sind in der Steiermark mehr als 12.000 Flüchtlinge untergebracht. Der Flüchtlingsstrom hat die Asylbehörden an ihre Grenzen gebracht. Deshalb wurde eine weitere Außenstelle neben der Regionaldirektion Steiermark errichtet. Die Außenstelle Graz ist eine von sieben zusätzlich eingerichteten Außenstellen. Die Stellen in Wien und Tirol stehen kurz vor der Eröffnung.

Mehr Mitarbeiter

In der Regionaldirektion Steiermark startete man vor zwei Jahren mit 44 Mitarbeitern, aktuell sind es 85. Bis zum Sommer wird sich die Zahl auf 137 erhöhen, weil man wieder mit einem erhöhten Zustrom an Flüchtlingen rechnen muss - mehr dazu in Flüchtlingskoordinator: „Bisher nur Fingerübung“. 60 von ihnen werden in der neuen Asylaußenstelle in Graz Puntigam tätig sein.

Schützenhöfer forderte einmal eine europäische Lösung.

Schützenhöfer: Raschere Behandlung

Sie sollen kompetent, einfühlsam und entschlossen Anträge in größerer Zahl abwickeln können, sagte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP). Momentan sei es an der Grenze ruhig, man dürfe aber nicht glauben, dass es vorbei ist: „Dieses neue Amt führt natürlich dazu, dass die Asylanträge rascher behandelt werden können. Ganz abgesehen davon: Wir müssen die Debatte führen, wie viele Flüchtlinge können wir aufnehmen ohne dass wir den eigenen Kindern und Kindeskindern die Zukunft nicht gewährleisten können. Wir tun auch denen, die wir integrieren wollen, nichts Gutes, wenn es zu viele sind.“

Auch Verfahren aus anderen Bundesländern

Die Herausforderungen hätten noch kein Ende gefunden, sagte der Leiter des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl, Wolfgang Taucher. Im Sommer könnten die Flüchtlingszahlen wieder steigen.

Eine konkrete Zahl, wie viele Anträge in Graz bearbeitet werden können, konnte Regionaldirektor Gerald Ortner nicht nennen. „Speziell auf die Steiermark heruntergebrochen können wir die Erledigungszahl deswegen nicht sagen, weil wir auch Verfahren aus anderen Bundesländern in unserem Amt führen. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass Richtung Sommer immer mit einem Anstieg der Asylanträge zu rechnen ist. Aber was in den nächsten Wochen und Monaten auf die Steiermark und auf Österreich zukommen wird, kann man jetzt im Moment seriös nicht beantworten“, so Ortner.