80 Prozent mehr Anträge für Solaranlagen

Die Nachfrage nach Solaranlagen war in den vergangenen Jahren bescheiden - die Wirtschaftskrise und der niedrige Ölpreis sollen laut Experten Gründe dafür gewesen sein. Ein neues Fördersystem sorgt jetzt für einen Boom.

Seit Jahresbeginn langten beim Land Steiermark knapp 350 Anträge für thermische Solaranlagen ein, sagt die zuständige Referatsleiterin für Sanierung und Ökoförderung, Simone Skalicki - im Vergleichszeitraum des Vorjahres gab es 190 Ansuchen. Die Expertin führt die Steigerung auf das neue Fördersystem zurück.

Solaranlage FH Joanneum

FH Joanneum

Seit 2016 werden wieder vermehrt Anträge für Solarförderungen gestellt

Warmwasser und Heizung

„Die Fördersätze haben sich pro Quadratmeter teilweise mehr als verdoppelt, und auch die Förderobergrenzen sind weggefallen. Wenn man nachweisen kann, dass die Sonnenenergie einen gewissen Prozentsatz für die Gebäudebeheizung zur Verfügung stellt, dann ist eben auch die Deckelungsgrenze weggefallen“, erklärt Skalicki.

Mit Solaranlagen können warmes Wasser erzeugt oder das Heizsystem unterstützt werden. Eine Kollektorfläche von bis zu sechs Quadratmetern reicht laut AustrianSolar aus, um ganzjährig 70 Prozent des Warmwassers zu produzieren, das eine vierköpfige Familie benötigt.

Milde Winter und billiges Heizöl senkten Nachfrage

Im Durchschnitt gibt es mit dem neuen System pro Antrag etwa 1.200 Euro Fördergeld, sagt Skalicki: „Man kann davon ausgehen, dass man rund neun bis zehn Prozent der Investitionskosten als Förderungen abholen kann.“ In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Förderanträge für Solaranlagen beim Land deutlich abgenommen, sagt Simone Skalicki: Im Jahr 2010 habe es noch 4.000 Ansuchen gegeben, im Jahr 2014 waren es nur noch 700.

Unter anderem hätten milde Winter und billiges Heizöl die Nachfrage sinken lassen: „Das eine ist bestimmt auch die Wirtschaftskrise, die sich eigentlich im Bereich der Investitionsbereitschaft nach wie vor auswirkt. Wir haben gegenüber den Jahren 2011 und 2012 auch deutliche Rückgänge in allen Förderungen und das ist kein steirisches Phänomen, sondern das ist auch ein bundesweiter Trend.“ Durch das neue Fördersystem – welches einfacher ist und mehr Geld ausschüttet – könnte nun eine Trendumkehr stattfinden.

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