Raiffeisen plant vorerst keine Bankomatgebühr

Die Raiffeisen-Landesbank hat am Donnerstag ein positives Konzernergebnis für das Jahr 2015 präsentiert. Dabei wurde auch festgehalten, dass die Bankomatbehebungen - zumindest für Raiffeisen-Kunden - kostenlos bleiben.

In anderen europäischen Ländern ist es durchaus üblich, dass Banken ihren Kunden für jede Behebung an fremden Bankomaten eine Gebühr verrechnen. Hierzulande gilt das Gratisabheben jedoch als „heilige Kuh“ - und die Banken zögern, diese zu schlachten. Sie fürchten sich offenbar vor der Reaktion der Kunden - und denken stattdessen zunehmend lauter darüber nach. Österreichweit Erster sein will aber - noch - niemand. Dabei haben andere schon vorgezeigt, wie es geht. Einstweilen erwägt Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) sogar ein gesetzliches Verbot - mehr dazu in Bankomatgebühren: Keiner will der Erste sein (news.ORF.at).

„Wir beobachten den Mitbewerb“

Jeder zweite Geldautomat in der Steiermark wird von Raiffeisen betrieben. Das Betreiben eines Automaten kostet rund 8.000 Euro jährlich, das entspricht mehr als 3 Millionen Euro - dennoch sollen Behebungen zumindest für Raiffeisen-Kunden weiterhin gratis sein, so Generaldirektor Martin Schaller: „Wir können für die Zukunft fix sagen, dass unsere Raiffeisen-Kunden an unseren Raiffeisen-Bankomaten keine Bankomatgebühren werden zahlen.“ Was Fremdkunden angeht, ist das allerdings noch nicht so fix: „Da beobachten wir den Mitbewerb, und dann werden wir unsere Schlüsse ziehen“, so Schaller.

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ORF.at/Dominique Hammer

Die Raiffeisen-Landesbank präsentierte am Donnerstag ein positives Konzernergebnis für das Jahr 2015

„Digitale Regionalbank“

25.500 persönlichen Kontakten in den Bankstellen pro Tag stehen mittlerweile rund 70.000 tägliche Besuchen in der „digitalen Bankstelle“ (ELBA) im Internet gegenüber - dementsprechend will sich Raiffeisen als „Digitale Regionalbank“ positionieren. Dass es dadurch und aufgrund demographischer Veränderungen auch zu weiteren Filialschließungen kommen kann, schließt der Generaldirektor nicht aus: „Dass man bei der einen oder anderen Bankstelle aufgrund der Bevölkerungswanderung in der Zukunft auch wirtschaftliche Rechnungen anstellen wird, das ist klar, aber wir werden trotz allem weiterhin die am dichtesten vorhandene Bankengruppe in der Steiermark sein.“

Positive Jahresbilanz

Im Jahr 2015 wuchs das Konzernjahresergebnis nach Steuern auf 152,4 Millionen Euro. Die harte Kernkapitalquote der Raiffeisen Landesbank konnte um 2,5 Prozentpunkte auf 15,75 Prozent ausgebaut werden. Schaller rechnet auch für die kommenden Jahre mit einem ähnlich positiven Ergebnis wie 2015.

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