Kritik an flächendeckender Maut reißt nicht ab

Das Thema „Flächendeckende Lkw-Maut“ auf Landes- und Gemeindestraßen wird seit einigen Monaten heftig diskutiert. Die Verkehrslandesräte beratschlagen sich; der Obmann der steirischen Transporteure wehrt sich vehement.

Laut einer Studie wäre die flächendeckende Lkw-Maut rechtlich und technisch machbar. Experten versprechen sich dadurch Einnahmen in der Höhe von rund 600 Millionen Euro. Mit diesem Geld könnten die teils desolaten Straßen saniert werden - mehr dazu in Diskussion um flächendeckende Lkw-Maut(18.04.2016).

In einem Interview mit Radio Steiermark spricht sich Albert Moder als Fachgruppenobmann der steirischen Transporteure aber vehement gegen die flächendeckende Maut für Lkws aus: „Ein großes Problem ist, dass 100 Millionen Euro für den jährlichen Betrieb aufgewendet werden müssen.“ Außerdem bekrittelt Moder, dass ein Teil der Erlöse in den öffentlichen Verkehr fließen würde: „Wir sind dafür, dass das ganze Geld in den Straßenbau fließt.“

Kosten könnten alle treffen

In weiterer Folge sieht Moder in der Maut auch eine Benachteiligung der ländlichen Gebiete, „weil dort die Kosten für einen Unternehmer, der einen Lkw über 3,5 Tonnen hat, relativ hoch werden“. Abgesehen davon würde sich die flächendeckende Lkw-Maut auch auf jeden Österreicher und jede Österreicherin im Einzelnen auswirken: „Alles würde teurer: Die Lebensmittel, aber auch wirklich alles andere: Ein Hausbauer würde bei einer Einführung der Maut zum Beispiel mit 4.000 Euro mehr belastet werden.“

Noch keine Einigung auf einheitliche Lösung

Beim Treffen der Verkehrslandesreferenten am Freitag in Niederösterreich konnte man sich heute noch nicht auf eine einheitliche Linie einigen. Die Steiermark stellt sich derzeit ja noch gegen eine flächendeckende Maut für Lastkraftwagen - mehr dazu in Landtag lehnt flächendeckende Lkw-Maut ab (19.04.2016). Man habe sich darauf verständigt, in einer Arbeitsgruppe Lenkungseffekte zu untersuchen, hieß es nach dem Treffen.