Grazer Nachbarschaftsservice half bisher 500 Mal
Am 6. Mai vor fünf Jahren wurde in Graz das so genannte Nachbarschaftsservice eingerichtet. Dort beraten Experten - die meisten ausgebildete Mediatoren - wenn es zwischen Nachbarn zu Konflikten kommt.
ORF
Regeln werden ausverhandelt
Das Nachbarschaftsservice, beheimatet im Grazer Friedensbüro, richtet sich an Menschen in Siedlungen und Mehrparteienhäusern: „Wenn es dort Probleme gibt, die Nachbarschaft nicht funktioniert, dann kann man uns anrufen, und wir kommen und helfen bei der Lösung von Konflikten. Wir helfen, gemeinsame Regeln auszuverhandeln“, sagte Jutta Dier, Geschäftsführerin des Friedensbüros Graz.
Lärm und schlechte Umgangsformen
Vor allem Lärm - Musik, Partys oder Kindergeschrei - löst immer wieder Nachbarschaftsstreitigkeiten aus. „Am zweithäufigsten ist, dass Menschen keine guten Umgangsformen miteinander haben, sich gegenseitg beschimpfen, Dinge beschädigen, schleicht übereinander reden“, so Dier.
Im Schnitt drei Monate pro Fall
Mehr als 700 Konfliktfälle wurden in den vergangenen fünf Jahren an das Nachbarschaftsservice herangetragen, so Jutta Dier; davon wurden rund 70 Prozent gelöst, „oder es wurde zumindest eine Verbesserung der Situation erzielt. Also ich denke, das Service wird recht gut angenommen. Die durchschnittliche Dauer, die wir an einem Fall dran sind, sind drei Monate“, so Dier.
Finanziert wird das Nachbarschafsservice vom Friedensbüro und der Stadt Graz - diese unterstützt das Projekt jährlich mit rund 60.000 Euro.