Wettbetrug: OLG bestätigt Urteil gegen Kuljic

Das Grazer Oberlandesgericht hat am Dienstag die Urteile im Wettbetrugsprozess gegen die Ex-Fußballer Sanel Kuljic, Dominique Taboga und sechs weitere weitgehend bestätigt. Eine Herabsetzung der Haftstrafen gab es nicht.

Das Oberlandesgericht begründete die Bestätigung der fünf Jahre Haft für Sanel Kuljic am Dienstag mit der Schwere der Tat und damit, dass keine zusätzlichen Milderungsgründe dazugekommen seien. Kuljic war – ebenso wie sieben weitere Angeklagte – im Oktober 2014 im Rahmen des Wettbetrugsprozesses verurteilt worden – mehr dazu in Wettskandal: Fünf Jahre Haft für Kuljic (3.10.2014).

Das Gericht hatte den ehemaligen Nationalteam-Spieler wegen Betrugs, Erpressung und Nötigung schuldig gesprochen. Über die Schuldfrage wurde am Mittwoch nicht mehr verhandelt, Kuljic wollte allerdings eine Verkürzung der Haftstrafe sowie eine Fußfessel erwirken - das OLG lehnte dies ab, das Urteil ist damit rechtskräftig. Auch die anderen Urteile wurden nicht herabgesetzt. In einem Fall gab es sogar eine Anhebung des Strafmaßes.

Spieler müssen Gelder zurückzahlen

Im Konkreten geht es darum, dass laut Gericht Bundesliga-Spiele manipuliert wurden, um Ergebnisse zu bekommen, auf die dann online auf Wettplattformen gesetzt wurde; auch flossen Bestechungsgelder für Spieler, die nun zurückgezahlt werden müssen. Allerdings dürften die Beträge bei den meisten gestundet oder exekutiert werden, denn kaum einer der Beschuldigten hat die teilweise mehreren zehntausend Euro auf der hohen Kante.

Erpressung, Nötigung und Bestechung

Um Spieler, die aussteigen wollten, dazu zu bringen, weiterzumachen, waren laut Gericht auch Erpressung, Nötigung und Bestechung im Spiel. Den Fall ins Rollen gebracht hatte der ehemalige Bundesliga-Spieler Dominique Taboga, der zur Polizei gegangen war, weil er sich erpresst gefühlt hatte - er selbst wurde zu drei Jahren Haft – einem davon unbedingt – verurteilt und ist auf freiem Fuß; er hatte schon beim Erstgericht gestanden und angegeben, auch selbst bei Manipulationen mitgewirkt zu haben – mehr dazu in Wettskandal: Taboga bekennt sich schuldig (11.8.2014).