EU entscheidet über Glyphosat-Zulassung

Auf europäischer Ebene soll noch in dieser Woche entschieden werden, ob das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat weiter verwendet werden darf. Kritiker fordern ein Verbot gegen das angeblich krebserregende Mittel.

Ob das Unkrautvernichtungsmittel krebserregend ist, ist noch nicht bewiesen. Klar ist jedoch, dass ein EU-Verbot auch deutliche Auswirkungen auf die Steiermark hätte, wo Glyphosat zwar nicht flächendeckend, in der Landwirtschaft aber dennoch weit verbreitet eingesetzt wird.

„Mittel wird umfassend eingesetzt“

So wirkt es gut gegen die hoch-allergene Pflanze Ambrosia, mit der die Steiermark zusehends zu kämpfen hat. Die ÖBB halten damit die Schotterkörper der Bahngleise unkrautfrei und auch viele Private greifen zu dem Unkrautvernichtungsmittel: „Viele Hobby-Gärtner verwenden dieses Mittel, viele Hausbesitzer verwenden es zum Freihalten der Wege oder der Steingärten. Das Mittel wird umfassend eingesetzt“, so Arno Mayer, der Leiter der Abteilung für Pflanzenbau in der Landwirtschaftskammer.

Studie sieht kein Krebsrisiko in Glyphosat

In der heimischen Landwirtschaft kommt Glyphosat teilweise, aber nicht flächendeckend zum Einsatz, sagt Mayer. An der Diskussion, wie schädlich es sein könnte, will er sich nicht beteiligen: „Wir wissen, das ist das am besten untersuchte Pflanzenschutzmittel überhaupt, wahrscheinlich die am besten untersuchte Chemikalie weltweit. Wir müssen uns als Landwirte und Berater auf die Experten verlassen und verlassen können.“

Die jüngste Studie der Welternährungsorganisation und der Weltgesundheitsorganisation wurde ausgerechnet wenige Tage vor der EU-Entscheidung veröffentlicht. Sie kommt zu dem Schluss, dass Glyphosat kein Krebsrisiko darstelle und keine Erbgut-Veränderungen auslöst.

Grüne: „Vorsorgeprinzip entscheidend“

Die steirische Landtagsabgeordnete Sandra Krautwaschl von den Grünen bleibt skeptisch: „Es ist für mich nicht nur die Krebsgefahr entscheidend, sondern das Vorsorgeprinzip. Wenn nicht bewiesen ist, dass dieses Mittel wirklich sicher unschädlich ist, dann gehört es aus meiner Sicht nicht mehr weiter bewilligt.“ Die EU-Kommission will Glyphosat für weitere neun Jahre zulassen. Das EU-Parlament hat sich für sieben Jahre mit strengeren Auflagen ausgesprochen.

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