Hofburg-Wahl: Entscheidung erst am Montag

Die Wahlkarten entscheiden das Rennen um die Hofburg: Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen liegen nach einem spannenden Wahlsonntag Kopf an Kopf. In der Steiermark ist die Sache dagegen deutlich: Hier ist Hofer klar vorne.

2006 sprach Alexander Van der Bellen wörtlich davon, dass eine Wahl „arschknapp“ sei - und das gilt auch für die Entscheidung um die Hofburg: In der Urnenwahl am Sonntag konnte sich FPÖ-Kandidat Norbert Hofer mit 51,9 Prozent knapp vor Alexander Van der Bellen mit 48,1 Prozent durchsetzen.

Vorläufiges Endergebnis

Innenministerium/SORA

Allzu aussagekräftig ist das vorläufige Endergebnis aber nicht, denn es wurden so viele Wahlkarten wie noch nie ausgegeben - exakt 885.437, das sind fast 14 Prozent der 6.382.507 Wahlberechtigten; ein guter Teil davon wird erst am Montag ausgezählt. Nach der letzten Hochrechnung inklusive Wahlkartenprognose kommen beiden Kandidaten auf 50,0 Prozent - zwischen Hofer und Van der Bellen liegen demnach nur wenige hundert Stimmen - mehr dazu in news.ORF.at.

Letzte Hochrechnung

SORA/ORF

Steiermark klar blau

In der Steiermark gab es 969.487 Wahlberechtigte - und sie stimmten mit klarer Mehrheit für Norbert Hofer: Der FPÖ-Kandidat erhielt 58,68 Prozent der Stimmen, Van der Bellen 41,32 Prozent - mehr dazu in Die steirischen Ergebnisse im Detail (news.ORF.at).

Steiermark - vorläufiges Endergebnis

SORA/ORF

Bei diesem Ergebnis fehlen allerdings ebenfalls noch die Wahlkarten: Laut Hochrechnung inklusive Wahlkartenprognose kommt Hofer auf 56,6 Prozent, Alexander Van der Bellen auf 43,4 Prozent; die Schwankungsbreite beträgt +/- 0,7 Prozent.

Wo punkteten die Kandidaten?

Alexander Van der Bellen landete nur in elf von 287 steirischen Gemeinden vor Norbert Hofer: Sehr stark schnitt er im Ausseerland ab - in Altaussee holte er 61 Prozent der Stimmen, auch in Bad Aussee und Grundlsee entfielen die meisten Stimmen auf Van der Bellen, wie auch in St. Radegund, Hart bei Graz, Kainbach bei Graz, Stattegg und auf der Laßnitzhöhe. Auch in der Bezirkshauptstadt Weiz wurde Van der Bellen Erster, ebenso in der Landeshauptstadt Graz - mehr dazu in Hofburg-Wahl: Graz für VdB, der Rest für Hofer.

Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer

APA/Herbert Neubauer

Wer wird neuer Bundespräsident - Alexander Van der Bellen oder Norbert Hofer?

In Weinitzen ging das Rennen ganz knapp für Norbert Hofer aus - er kam hier auf 50,7 Prozent, Van der Bellen auf 49,3 Prozent. Selzthal - beim ersten Wahldurchgang die einzige rote Gemeinde in der Steiermark - wählte am Sonntag mehrheitlich Hofer - der FPÖ-Kandidat kam hier auf 50,2, Van der Bellen auf 49,8 Prozent - der Unterschied betrug gerade einmal drei Stimmen.

Norbert Hofer punktete in 276 von 287 steirischen Gemeinden, in einigen kam er auf mehr als 80 Prozent der Stimmen: In Oberhaag etwa erreichte Hofer knapp 81 Prozent, ebenso in Jagerberg, in Unterlamm sind es sogar 83 Prozent; aber auch in Ebersdorf oder Loipersdorf kam der FPÖ-Kandidat 79 bzw. 78 Prozent.

„Manche politischen Tage sind härter“

Die Hofburg-Wahl am Sonntag brachte also das knappste Ergebnis bei einer nationalen Wahl in der Geschichte der Zweiten Republik - und noch steht kein Sieger fest. Dementsprechend angespannt fallen auch die Reaktionen aus - mehr dazu in Hofburg-Wahl: Anspannung in den Parteizentralen.

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