Zigarettenschmugglern das Handwerk gelegt

Der Zoll hat einer Tätergruppe das Handwerk gelegt, die in den vergangenen vier Jahren mehr als sechs Millionen Zigaretten nach Österreich geschmuggelt hat. Die Haupttäter sind bereits verurteilt.

Bereits im Februar 2015 hatte die mobile Zollkontrolle des Zollamtes Graz rund 300 Stangen entdeckt, die in einem Auto mit kroatischem Kennzeichen versteckt waren. Im Zuge der Vernehmungen erhärtete sich der Verdacht, dass eine internationale Bande ein florierendes Netzwerk aufgezogen hatte.

Das Zollamt Graz schloss sich daraufhin mit dem Zollkriminalamt Köln und EUROJUST Den Haag kurz. Die Spur führte zu einer Gruppe, die vorwiegend aus Serben oder dort gebürtigen Österreichern bestand - aus deren Heimat wurden die Zigaretten nach Österreich gebracht.

Über sechs Mio. Zigaretten nach Österreich gebracht

Nach mehrmonatigen Ermittlungen erfolgte im November 2015 im Rahmen der Aktion „Zorro“ der Zugriff: Insgesamt wurden vier Fahrzeuge bei ihrer Schmuggelfahrt mit dem Endziel Wien auf frischer Tat ertappt. Die Glimmstängel waren teilweise in Verstecken eingebaut oder lagen, nur mit einer Decke abgedeckt, im Kofferraum - allein bei dieser Aktion wurden 261.280 Zigaretten sichergestellt. Bei Hausdurchsuchungen im Wiener Raum wurden dann weitere 1.500 Stangen, 17.000 Euro Bargeld sowie eine illegale Schusswaffe und eine kleinere Menge Kokain beschlagnahmt.

Die Polizei geht davon aus, dass in den vergangenen vier Jahren mehr als sechs Millionen Zigaretten nach Österreich geschmuggelt wurden. Wenn man von einem Schwarzmarktwert von 27 bis 32 Euro pro Stange ausgeht, ergibt dies in Summe knapp eine Million Euro und einen noch größeren Schaden von 1,3 Millionen für die Finanz.

Haupttäter bereits verurteilt

Für acht Haupttäter klickten die Handschellen. Sie wurden am 23. Mai am Landesgericht Wien bereits rechtskräftig zu teilbedingten Strafen von zwölf bis 24 Monaten sowie zu insgesamt 478.000 Euro Geldstrafe und insgesamt 647.000 Euro an Wertersatzstrafe verurteilt. Aber nicht nur die Schmuggler werden bestraft, auch dem aus rund 600 Personen bestehenden Abnehmerkreis droht Ungemach: Sie erwartet sowohl eine Bestrafung wegen Abgabenhehlerei als auch eine Abgabenvorschreibung - wobei sich die Höhe jeweils nach der Anzahl der erworbenen Zigaretten richtet. Pro Stange müssen die Abnehmer mit Strafen und Abgaben von etwa 170 Euro rechnen.