Next Liberty: Von Peter Pan bis Frankenstein

Mit „Peter Pan“ eröffnet das Kinder- und Jugendtheater Next Liberty die Saison 2016/17. Zu sehen ist aber auch „Mary Shelleys Frankenstein“ sowie ein Projekt mit Jugendlichen über ihre Auffassung von Krieg.

Das Kinder- und Jugendtheater Next Liberty in Graz hat am Montag Bilanz über die laufende Spielzeit gezogen: Rund 66.000 Besucher kamen in rund 200 Vorstellungen. Die Auslastung liegt bei rund 80 Prozent und das Budget bei 2,9 Millionen Euro. Im Mittelpunkt stand jedoch das Programm für die kommende Spielzeit.

„Kinder haben ein Recht auf Kunst“

Die Hauptsache dabei: Gute Stücke - gut gespielt. Dieses Motto legt Next-Liberty-Intendant Michael Schilhan über die nächste Saison: „Kinder haben ein Recht auf Kunst, darauf, gute Sachen zu sehen, und auch mit den Eltern ins Theater zu gehen. Dass man nachher über das Gesehene spricht, ist dabei ganz ganz wichtig.“

Sehnsucht nach Leichtigkeit auch heute aktuell

Für „Peter Pan“ hat Peter Raffalt den poetischen Roman von James Matthew Barrie für die Bühne des Grazer Next Liberty bearbeitet, wobei deutlich wird, „wie modern diese Figur ist“, so Intendant Michael Schilhan bei der Programmpräsentation am Montag. Viele würden die Geschichte kennen, „aber nur wenige haben sie richtig auf der Bühne gesehen“ - die Gelegenheit dafür ist nun gekommen.

Next Liberty außen

Next Liberty/Lupi Spuma

„Next Liberty“-Intendant Michael Schilhan über die kommende Saison: „Hauptsache, gute Stücke - gut gespielt“

Kritische Fragestunde

In Zusammenarbeit mit dem TaO! (Theater am Ortweinplatz) entsteht „Krieg. Stell dir vor, er wäre hier“ als Gedankenexperiment basierend auf dem Essay von Janne Teller: „Dieser Text erzählt eine Situation, dass man sagt, wenn ein Krieg jetzt bei uns ausbrechen würde, wen würde man zum Beispiel mitnehmen, wenn man flüchten müsste, jetzt nach Ägypten, angenommen. Nimmt man die Schwester mit, den Bruder? Was lässt man zuhause? Wenn man die Schwester mitnimmt, warum nicht den Bruder? Und dieses Stück wird aufgeführt von Jugendlichen, die extra gecastet und auf dieses Thema sensibilisiert wurden - das wird eine schöne und auch kritische Fragestunde“, kündigt Schilhan an.

„Der Zauberlehrling“

Goethes Gedicht-Klassiker „Der Zauberlehrling“ bildet die Grundlage zu einem Musical von Robert Persche und Andreas Braunendal, das in der Oper zu sehen sein wird. Im Mittelpunkt steht der Zauberlehrling Heliodor, der ein ganzes Schloss mit seinen unbeholfenen Zauberversuchen und seiner Neugier durcheinanderbringt.

„Patricks Trick“

„Patricks Trick“ heißt ein Stück von Kristo Sagor, in dem es um einen elfjährigen Buben geht, der einen möglicherweise behinderten Bruder bekommen soll; zusammen mit dem noch nicht geborenen Kind stellt er Nachforschungen an und bekommt auch Antworten auf die Frage, wie man sprechen lernt.

„Der große Sprung“

Ein Gruselklassiker steht ebenfalls auf dem Programm: Unter dem Titel „Mary Shelleys Frankenstein“ wird die Entstehungsgeschichte des Romans rund um das selbstkreierte Monster - die ebenso spannend ist wie das Buch selbst - erzählt. Die letzte Produktion ist eine Auftragsarbeit für das Next Liberty: „Der große Sprung“ erzählt die Geschichte eines Schulausflugs und dass es manchmal richtig sein kann, das Falsche zu tun.

Gastproduktionen im Haus sind unter anderem „Der falsche Prinz“ des Mariagrüner Kindertheaters, „Der Herr Karl“ des Wiener Schubert Theaters und „Pinguin People“ vom Theater Asou. Das theaterpädagogische Programm wird weitergeführt und erfährt einige Neuerungen - so wird es bei einigen Produktionen nun die Möglichkeit eines englischsprachigen Workshops für Schulklassen geben.

„Glaube an Qualität für Viele“

Intendant Michael Schilhan hat für seine Programmierung da eine klare Linie: „Ich glaube, ganz wichtig ist, dass man Bildung durch Unterhaltung schaffen kann. Und ich glaube auch an die Qualität für Viele. Das ist ein Grundpfeiler. Man soll auch Hoffnung geben. Es ist nicht alles schlecht, am Ende gibt es immer Hoffnung. Und das strahlt unser Theater auch aus.“

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