Landwirtschaft reagiert auf Klimawandel

Seit Jahren bereiten sich steirische Land- und Forstwirte auf durch den Klimawandel ausgelöste steigende Temperaturen vor. So werden bereits Pflanzen gesetzt, die auch in wärmeren und trockeneren Umgebungen gut wachsen können.

An die teils extrem heißen und trockenen Sommer der vergangenen Jahre kann sich wohl jeder erinnern - besonders die Bauern. Denn bei vielen von ihnen hat die Trockenheit zu schweren Ernteeinbußen geführt. Nun reagiert man, indem man die Bepflanzung teilweise ändert.

Paradesbeispiel Körnerhirse

Neu dazugekommen ist zum Beispiel die Körnerhirse: „Unsere Landwirte bauen schon einige tausend Hektar Körnerhirse an. Sie braucht besonders wenig Wasser und verträgt auch die hohen Temperaturen sehr gut. Sie ist relativ breit einzusetzen: Die Körner kann man in der Schweine- und in der Hühnerfütterung einsetzen. Die ganze Pflanze kann man auch in der Rinderfütterung sehr gut gebrauchen“, sagt Arno Maier von der Landwirtschaftskammer.

Aber auch dürre Wiesen soll es künftig weniger geben: „Es gibt für das Grünland Neuzüchtungen, die auch mit weniger Wasser auskommen, das sind Gräser, die besonders selektiert sind für regenarme Klimate. Und die haben - obwohl sie wenig Wasser brauchen - ein sehr schmackhaftes Blatt, das sehr gerne gefressen wird. Wir versuchen, die Landwirte dahingehend auch praktisch anzuregen, dass sie dieses Saatgut auf den Wiesen nachsäen“, so Maier.

Fichtenanbau nicht weiter empfohlen

Auch in der Forstwirtschaft regiert man bereits. Vor allem die wirtschaftlich bedeutende Fichte, die derzeit rund 60 Prozent des steirischen Baumbestandes ausmacht, sollte nach den prognostizierten höheren Temperaturen nicht mehr überall gepflanzt werden: „Wir empfehlen in den tieferen Lagen, sprich unter 600 bis 700 Meter Seehöhe, keine Fichte oder maximal einen geringen Anteil von 20 bis 30 Prozent“, so Josef Krogger von der Landwirtschaftskammer. Der Rest solle mit Bäumen, die für diese Tieflagen geeignet sind, aufgeforstet werden. Das sollte zu einem stabilen Mischwald führen.

Bäume, die in wärmeren Regionen heimisch sind, werden nicht empfohlen, da es in der Steiermark immer wieder zu schwerwiegenden Frostereignissen kommen kann - mehr dazu in Frostschäden: 120 Millionen für Bauern (11.05.2016).

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