Sommer-Sonne für Winter gespeichert

Das Forschungsinstitut AEE INTEC mit Sitz in Gleisdorf hat es geschafft, mit der Sonnenenergie des Sommers ein Labor-Haus im Winter zu beheizen. Das Experiment verlief erfolgreich. Nun soll der Test an einem echten Haus gemacht werden.

Das Forschungsinstitut AEE INTEC hat in Gleisdorf unter Laborbedingungen ein Haus von Oktober bis Februar beheizt. Und das mit der Sonnenenergie, die im Sommer gesammelt und anschließend gespeichert wurde. „Unser Projekt ist sehr erfolgreich verlaufen. Wir sind sehr zufrieden, wie die Durchführung der Experimente verlaufen ist. Wir sind auch von den Ergebnissen begeistert.“, erklärt Projektleiter Wim van Helden.

Umweltschonende Methode

Die Wärme wird durch den Stoff Zeolith chemisch gespeichert. Im nächsten Schritt des Projektes wird in Polen ein echtes Haus beheizt. Dort könnten statt des Zeoliths aber Salzhydrate zum Einsatz kommen. Beide Methoden seien sehr umweltfreundlich, sagt van Helden: „Das Zeolith, das jetzt genutzt wird, ist ganz umweltfreundlich. Es ist nicht giftig. Die Salzhydrate sind korrosiv, müssten also in einem geschützten Behälter bewahrt werden. Im Grunde gibt es aber keine großen technischen Probleme mit der Umsetzung.“

AEE INTEC in Weltspitze

Das Labor-Haus in Gleisdorf konnte zu 83 Prozent mit der Sommer-Sonnen-Energie beheizt werden. Lediglich 17 Prozent der Wärme mussten mit fossilen Brennstoffen erzeugt werden. Mit der Energie wurden nicht nur Heizkörper betrieben, sondern auch Warmwasser erzeugt.

Theresia Vogel vom Klima- und Energiefonds zeigt sich begeistert. Der Fonds unterstützt das Projekt: „Es ist wirklich ein großer Erfolg, sich so in einem europäischen Wettbewerb durchzusetzen. Da können wir wirklich froh sein, dass wir solche Unternehmen wie AEE INTEC haben, die wirklich zur Weltspitze gehören im Bereich Speicherung von solarer Wärme.“

Weltrekord bei Speicherdichte

Bis das System in den Handel kommen kann, wird es noch einige Jahre dauern. Der erste Test in der Steiermark mit einem zwei Kubikmeter großen „Tank“ war aber schon einmal ein erster voller Erfolg. Auch was die Speicherdichte des Materials anbelangt. Mit 180 kWh pro Kubikmeter Speichermaterial wurde mit dieser Technologie ein neuer Weltrekord in der Speicherdichte erreicht, wie Ewald Selvicka, Geschäftsführer der AEE INTEC, ausführte. Das entspricht etwa der dreifachen Speicherdichte von Wasser.

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