Margit Kraker ist die neue Rechnungshof-Chefin

Erstmals wird nicht nur eine Frau an der Spitze des Rechnungshofs (RH) stehen, sondern auch eine Steirerin. Margit Kraker wurde als Nachfolgerin von Josef Moser nominiert. Bisher war sie Direktorin des steirischen Landesrechnungshofs.

Kraker ist 55 Jahre alt und wurde im obersteirischen Zeltweg geboren. Ihre ersten beruflichen Erfahrungen machte die studierte Juristin als Assistentin an der Grazer Universität, ehe sie für neun Jahre als Parlamentsjuristin nach Wien ging.

Von der Büro- zur Rechnungshofchefin

Danach war Kraker Landtagsjuristin in Graz, ehe sie 13 Jahre lang als Büroleiterin bei Hermann Schützenhöfer tätig war, damals war dieser noch ÖVP-Landeshauptmann-Stellvertreter.

Margit Kraker

Land Steiermark/ORF.at

Kraker wechselte 2013 in den steirischen Landesrechnungshof

Direktorin des Landesrechnungshofes ist Kraker seit Juli 2013. Der direkte Wechsel vom politischen Büro in den Landesrechnungshof hatte Grüne und KPÖ bei der Wahl im Landtag allerdings misstrauisch gestimmt, weshalb sie auch gegen Kraker stimmten. Beißhemmung zeigte der Landesrechnungshof allerdings auch unter ihrer Führung nicht: So gab es durchaus kritische Berichte zum Pflegewesen, zum Management der Landesstraßen und zu den Fremdwährungsschulden des Landes, die zu niedrig ausgewiesen wurden.

Kraker: „Rechnungshof ist Vertrauensinstanz“

Bei ihrem Amtsantritt im Landesrechnungshof sagte Kraker: „Mein Ziel ist es, dass der Rechnungshof eine Vertrauungsinstanz ist für zuverlässige Kontrollen, er soll ein Vorreiter sein.“ Und diese Ziele hat sie offenbar auch jetzt als neue Präsidentin des Bundesrechnungshofes. So will Kraker, wie sie sagt, „Impulsgeber“ für die Verwaltung sein, die Berichte will sie kompakter gestalten und die Prüfkompetenzen bei öffentlichen Unternehmen erweitern.

Schützenhöfer: „Gutes Zeichen für Österreich“

Krakers ehemaliger Chef, der mittlerweile amtierende steirische Landeshauptmann Schützenhöfer, ist jedenfalls überzeugt, dass Kraker „bestqualifiziert für diese große Aufgabe ist“, und sprach von einem „guten Zeichen für Österreich“.

Die Ehefrau und Mutter von zwei Söhnen beschreibt sich selbst als konsequenten und konstruktiven Menschen. Einsetzen kann sie diese Eigenschaften nun als neue Rechnungshof-Präsidentin, ein Amt, das sie - die Bestätigung im Plenum vorausgesetzt - bis Ende Juni 2028 innehaben wird.