Neuer Grazer SPÖ-Chef nennt Schwerpunkte

Am Donnerstag ist Michael Ehmann als neuer Stadtparteiobmann der SPÖ Graz und Sozialstadtrat angelobt worden. Am Freitag nannte Ehmann in einer seiner Antritts-Pressekonferenz erste Vorhaben. Er will vor allem mehr leistbaren Wohnraum schaffen.

Nachdem Martina Schröck ihren Rücktritt aus der Politik bekannt gab, fiel die Wahl als ihr Nachfolger auf den Nationalratsabgeordneten Michael Ehmann - mehr dazu in Grazer SPÖ: Ehmann folgt auf Schröck (25.4.2016).

Mietpreise senken

Keine taktischen Spielchen, sondern in Offenheit und mit Handschlag-Qualität für die Grazer arbeiten, dieses Motto setzt der neue SPÖ-Graz Chef und Sozialstadtrat Michael Ehmann seiner Antritts-Pressekonferenz voraus. Der dreifache Familienvater und gelernte Zahntechniker, der unter anderem als Bezirksvorsteher und Betriebsratsvorsitzender der Eisenbahnerversicherung sein Handwerk lernte, möchte Graz sozialer und leistbarer machen. Leistbares Wohnen habe für ihn oberste Priorität: „Es muss auf jeden Fall auch Thema der Budgetverhandlungen sein, den kommunalen Wohnbau zu forcieren, also den Sozial-Wohnbau, den Genossenschafts-Wohnbau zu unterstützen, aber natürlich auch den Gemeindewohnbau in einer gemischten Form, weil das meiner Meinung nach die einzige Möglichkeit ist, Mietpreise tatsächlich zu senken.“

Soziale Unterstützung ist „Rechtsanspruch“

Wichtig seien ihm auch gleiche Bildung für alle und dass Menschen, die ins Sozialamt kommen, nicht länger stigmatisiert werden. Soziale Unterstützung sei ein Rechtsanspruch, so Ehmann, so Ehmann. In diesem Fall übte er Kritik an der Stigmatisierung von Mindestsicherungsbeziehern und Menschen, die vom Sozialamt unterstützt werden. Es handle sich nicht um Almosen oder Bitten, sondern um Rechtsansprüche, diese Stigmatisierung müsse sich ändern. Das Sozialamt will Ehmann räumlich renovieren: „Die Kunden müssen als Anspruchsberechtigte in einer Dienstleistung gesehen werden und nicht als Bittsteller - das muss Kernelement einer strategischen Veränderung sein.“

Gespräche am Würstelstand

Um bei den Menschen in Graz wieder Vertrauen zu gewinnen, will der neue Vorsitzende der SPÖ-Graz künftig auch in Wirtshäusern und an Würstelständen unterwegs sein und das Gespräch suchen. Das vieldiskutierte Amt des Frauenstadtrats wird Ehmann übrigens nicht annehmen. Er möchte der wichtigen Arbeit für Gleichstellung und Frauenthemen nicht durch den biologischen Umstand, ein Mann zu sein, im Wege stehen. Ehmann sucht derzeit das Gespräch mit den zwei Frauen in der Stadtregierung, ob sie dieses Amt übernehmen wollen.