Scheidender IV-Präsident zieht Bilanz

Anfang Juli geht in der Steiermark eine Ära zu Ende. Nach zwölf Jahren beendet Jochen Pildner-Steinburg seine Amtszeit als Präsident der Industriellenvereinigung ab. Trotz zuletzt schwieriger Bedingungen bilanziert er aber positiv.

Die Wirtschaft und die Industrie hat in den letzten zwölf Jahren einen rasanten Wechsel vollzogen, sagt Jochen Pildner-Steinburg. Es sei heute fast nichts mehr so, wie am Beginn seiner Amtszeit im Sommer 2004, so der Präsident der Industriellenvereinigung.

Sympathiewerte gestiegen

Zunächst sei es ihm ein großes Anliegen gewesen, das Bild der Industrie in der Öffentlichkeit zu verbessern: „Es war damals ein schlechtes Image. Wir haben aber in der Zwischenzeit durch Umfragen herausgefunden, dass wir diese Sympathiewerte der Industrie massiv vervielfacht haben. Heute ist die Industrie auch offiziell in der Öffentlichkeit als der Treiber des Wohlstandes positioniert, als der größte Arbeitgeber im Land und vor allem als die größte Wirtschaftskraft im Lande.“

Industrie und Unis besser vernetzt

Besonders freut Jochen Pildner-Steinburg, dass die Bemühungen, Industrie und Universitäten besser zu vernetzen und damit Forschung und Entwicklung zu fördern, in der Steiermark Früchte getragen haben und die Steiermark in diesem Bereich mit einer Forschungsquote von 4,8 Prozent europaweit gut unterwegs ist: „Das ist Spitze in Österreich. Wir sind nach Baden-Württenberg Nummer zwei in den Regionen.“

IV-Chef Jochen Pilder-Steinburg am Rednerpult

IV Steiermark

Pildner-Steinburg: „Die Sympathiewerte haben sich massiv vervielfacht“

Jochen Pildner-Steinburg war auch immer ein großer Kämpfer für Reformen im Land. So hat er bereits 2007 - gegen den Widerstand vieler- die Zusammenlegung von Gemeinden gefordert. Eine Forderung, die von SPÖ und ÖVP mit 1. Jänner des Vorjahres endgültig in die Tat umgesetzt wurde. Ganz zufrieden ist der Präsident der Industriellenvereinigung damit aber noch nicht. Seiner Meinung nach, hätte man bei den Fusionen noch etwas weiter gehen können.

Wunsch nach Kontrollbank offen

Gewünscht hätte sich Jochen Pildner-Steinburg in seiner Amtszeit, dass die Wirtschaftsförderung eine steirische Kontrollbank für die exportorientierten Wirtschafts- und Industriebetriebe einrichtet: „Was die Wirtschaftsförderung im Lande betrifft, hatte ich ein Ziel, dass man so etwas wie eine steirische Kontrollbank errichtet. Für Unternehmen, die insbesondere im Export tätig sind und wo man Unternehmen finanziell im internationalen Geschäft unterstützt. Das ist leider in dieser Form nicht gelungen..“

Dafür kann sich in den nächsten Jahren sein designierter Nachfolger Georg Knill einsetzen. Der 43-jährige ist derzeit Vizepräsident der Industriellenvereinigung und geschäftsführender Gesellschafter der Knill-Gruppe in Weiz.

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