Grazer erfinden Kopfhörer für Handys neu

Ein Grazer Unternehmen will mit digitalen Mini-Lautsprechern und Kopfhörern für Handys den internationalen Markt aufmischen. Bereits 2017 will man mit der neu patentierten Technik in Massenproduktion gehen.

Gerade einmal zwei Jahre ist das Grazer Unternehmen „USound“ alt und schon macht es von sich Reden. Und die Idee, den Lautsprecher- und Kopfhörermarkt zu revolutionieren hat offenbar auch etliche Investoren überzeugt. Sie unterstützen das Grazer Unternehmen mit fünf Millionen Euro.

„Nur wenig weiterentwickelt“

Dabei war der Anstoß zur Geschäftsidee ein recht banaler, erklären die „USound“-Gründer Ferruccio Bottoni, Andrea Rusconi-Clerici und Jörg Schönbacher: „Seit dem Patent von Werner von Siemens aus dem Jahr 1877 haben sich die weitverbreiteten elektrodynamischen Lautsprecher technologisch nur wenig weiterentwickelt.“ Trotz technologischen Fortschritts ist die Qualität der Lautsprecher in Smartphones daher immer noch mäßig.

Energiearm und platzsparend

Konkret arbeiten die drei Halbleiter-Spezialisten daher an einem Lautsprecher auf Basis des so genannten „Micro Electro Mechanical Systems“. Vereinfacht ausgedrückt sind das Miniaturbauteile, die als digitales System zusammenwirken. Damit brauchen die Grazer Lautsprecher um bis zu 50 Prozent weniger Platz und 80 Prozent weniger Energie, außerdem sind sie günstiger in der Herstellung und haben einen besseren Klang.

Patente schon angemeldet

Bei den weltgrößten Hardwareherstellern finde das jedenfalls schon jetzt regen Anklang, sagt Bottoni, der nach drei Jahren Forschung und Entwicklung bereits mehr als 20 Patente angemeldet hat. Im ersten Halbjahr 2017 sollen die sogenannten MEMS-Kopfhörer in die Massenproduktion gehen, anschließend die Lautsprecher.

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