MedUni Graz: Beteiligung an EU-Projekt

Die Grazer MedUni nimmt an einem mit 18 Millionen Euro dotierten EU-Projekt zur besseren Behandlung von fiebernden Kindern teil. Kinderärzte, Infektologen, Molekularbiologen und Genetiker aus 10 Ländern forschen fünf Jahre lang gemeinsam.

Die Grazer Kinderklinik behandelt jährlich etwa 30.000 Kinder in der Notfallambulanz, wovon etwa jedes vierte Kind fiebert. Das Problem dabei ist, harmlosere Virusinfektionen von oftmals gefährlichen bakteriellen Infektionen zu unterscheiden. Bisher gibt es bereits Bluttests, doch nach dem sogenannten CRP-Wert ist man sich nicht immer sicher.

Werner Zenz sucht mit seinem Team an der Meduni in dem EU-Projekt eine neue Unterscheidungsmethode: „Wir wollen mit modernen Molekulargenetika auf Biomarkersuche gehen. Wir wollen den Laborwert herausfinden, der am besten zwischen viralen und bakteriellen Infektionen unterscheidet.“

Weniger stationäre Aufnahmen von Kindern

In zehn teilnehmenden Ländern werden zu diesem Zweck insgesamt 3.000 Kinder untersucht. „Man kann mit der modernen Molekulargentik, das ist diese Technik, die man von CSI-New York kennt, mehr als 20.000 Gene aus dem Blut untersuchen. Dann werden wir diese Gene untersuchen, die sich am meisten unterscheiden von bakteriellen und viralen Erkrankungen und das wird einen neuen Biomarker bringen, wo man dann eben im Labor sicher sagen kann, das Kind hat eine gefährliche bakterielle Infektion und das Kind hat einen harmlosen Virusinfekt.“

Diese Biomarker sollen bakterielle Infektionen früher und sicherer erkennen. Damit kann man aber auch sicherer auf Antibiotika oder eine stationäre Aufnahme verzichten, wenn es ein harmloser Virus ist. Die EU-Studie läuft bis 2020 und kostet 18 Millionen Euro.

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