Zwölfjährige missbraucht: 2,5 Jahre Haft

Ein 28-Jähriger ist am Donnerstag in Graz vor Gericht gestanden, weil er Sex mit einer Zwölfjährigen gehabt hatte. Ein halbes Jahr lang hatten die Beiden ein Verhältnis. Der Mann wurde zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Das zwölfjährige Mädchen hatte sich in den jungen Mann verliebt, woraufhin er ihr SMS schickte. Das Mädchen vertraute sich seiner Mutter an, nachdem der Angeklagte es zum Sex überredet hatte. Die Mutter versprach aber, nichts gegen den „Freund“ ihrer Tochter zu unternehmen. Die Lebensgefährtin des 28-Jährigen war zu dieser Zeit schwanger.

Beschuldigter zeigt sich geständig

Erst ein Onkel des Mädchens zeigte den Steirer an, woraufhin die Zwölfjährige einen Nervenzusammenbruch erlitt und in einer Klinik behandelt werden musste. Seit damals verletzt sie sich ständig selbst. Unter anderem ritzte sie sich zwei Tage vor der Verhandlung den Namen des Angeklagten in den Unterarm.

Der Beschuldigte war geständig, meinte aber: „Ich war schon verliebt, aber nicht stark genug für eine Beziehung“. Immerhin gab er zu „Ich hätte schalten sollen“, als ihm ihr Alter bewusst wurde. „Ich hätte mich beherrschen sollen, wäre vielleicht passender“, meinte der Richter.

Auch Mutter wird verurteilt

Die Mutter des Mädchens fühlte sich „moralisch schuldig, aber nicht gesetzlich“. Sie habe den Mann nicht angezeigt, weil sie das Vertrauensverhältnis zu ihrem Kind nicht zerstören wollte. Die Tochter versprach ihr, keinen Sex mit dem Mann mehr zu haben. Die Mutter war als Beitragstäterin mitangeklagt.

Die Strafe für den Mann beträgt zweieinhalb Jahre unbedingte Haft, bei der Mutter blieb es bei drei Monaten bedingt. „Ein Freispruch wäre ein völlig falsches Zeichen“, begründete der Richter in Hinblick auf die Mutter. Beide Angeklagten erbaten sich Bedenkzeit, das Urteil ist nicht rechtskräftig.