Güterzug durch Murenabgang entgleist

Unwetter im Mürztal haben am Samstag dazu geführt, dass in Wartberg ein Güterzug entgleist ist, nachdem er in eine Mure gefahren war. Der Lokführer wurde schwer verletzt, die Bahnstrecke gesperrt.

Auf der Südbahnstrecke ist am Samstagnachmittag ein leerer Autozug entgleist, der vom italienischen Tarvis kommend in Richtung Wien unterwegs war. Der Güterzug mit seinen 17 leeren Waggons ist 500 Tonnen schwer. Kurz bevor der Zug zur Unfallstelle kam, dürfte eine Mure abgegangen sein.

Mure Südbahn Güterzug

ORF.at

Krisenstab eingerichtet

Bei dem Unfall war nur der Lokführer in dem Zug. Der Mann erlitt schwere Verletzungen. Die ÖBB haben einen regionalen Krisenstab eingerichtet, da der Zug beim Entgleisen auch umgestürzt ist und die Strecke verlegt hat. Der entstandene Schaden dürfte enorm sein. Nach Angaben der ÖBB wurden Schienen, Weichen und Oberleitungen beschädigt.

Die Strecke ist deshalb bis auf weiteres gesperrt. Die Streckenunterbrechung betrifft sowohl den Bahnverkehr zwischen Wien und Graz sowie zwischen Wien und Villach. Zwischen Kindberg und Mitterndorf wurde ein Schienenersatzverkehr für den Nahreiseverkehr eingerichtet, Fernreisende werden zwischen Bruck an der Mur und Mürzzuschlag mit Bussen transportiert.

Zug entgleist Mürztal

BFVMZ / Pusterhofer

Aufräumarbeiten im Gange

Die Aufräumarbeiten waren am Sonntag bereits voll im Gange. Mehrere dutzend ÖBB-Mitarbeiter haben damit begonnen, die entgleisten und umgestürzten Waggons des Güterzugs zu entfernen - in weiterer Folge müssten laut ÖBB die Erdmassen beiseite geschafft sowie Schienen, Weichen und auch die beschädigte Oberleitung repariert werden.

Sollte auch die Hangkontrolle positiv ausfallen, wird die Südbahnstrecke frühestens Dienstagfrüh vorerst eingleisig befahrbar sein, heißt es bei den ÖBB am Sonntag. Bei der Heimreise vom Formel 1 Grand Prix auf dem Red Bull Ring und auch im Montagsfrühverkehr könnte es daher zu Verzögerungen kommen. Die Zugentgleisung im Mürztal war allerdings nicht die einzige Folge der schweren Unwetter - mehr dazu in Unwetter erforderten über hundert Einsätze.