Weniger Firmeninsolvenzen im ersten Halbjahr

Seit Jahresbeginn gibt es weniger Insolvenzverfahren und daraus resultierend auch einen Rückgang an Firmeninsolvenzen in der Steiermark - das klingt allerdings besser, als es tatsächlich ist.

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden über 236 steirische Unternehmen Insolvenzverfahren eröffnet, weiters kam es zu insgesamt 135 nicht eröffneten Insolvenzverfahren aufgrund von fehlendem kostendeckenden Vermögen. 371 Unternehmen wurden insolvent, was einem Rückgang von mehr als acht Prozent entspricht. Bei den Insolvenz-Rückgängen ist die Steiermark im Bundesländervergleich sogar österreichweiter Spitzenreiter - mehr dazu in Starker Anstieg bei Unternehmensschulden (news.ORF.at).

Schuldenberg wächst

Deutlich angewachsen ist der Schuldenberg der insolventen Unternehmen: Dieser sei laut Jonke auf 234 Millionen oder um 55 Prozent angestiegen

Nur auf den ersten Blick erfreulich

Das klingt zwar erfreulich, ist es aber nicht unbedingt, so Rene Jonke vom Kreditschutzverband von 1870: „Es ist so, dass die Unternehmen grundsätzlich als Spiegel der Wirtschaft anzusehen sind. Jetzt beruht dieser Rückgang darauf, dass kaum wahrnehmbares Wachstum in der Wirtschaft gegeben ist. Das bedeutet weniger Bewegung, weniger Investitionen, weniger Risiko und deswegen auch weniger Insolvenzen“, so Jonke.

Dieses zweischneidige Schwert spielt auch in der Prognose bis Jahresende eine Rolle: Sollte das von den Wirtschaftsforschern vorhergesagte Wachstum der Unternehmen eintreffen, rechnet Jonke im zweiten Halbjahr 2016 wieder mit mehr Insolvenzen.

Mehr Privatkonkurse

Bei den Privatkonkursen stellt sich die Lage anders dar: In den ersten sechs Monaten wurden in der Steiermark 326 Konkurse über Private und ehemals Selbstständige eröffnet, das bedeutet einen Zuwachs um 12,4 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015.

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