Wegen gestohlener Geldbörse Überfall erfunden

Gut ein halbes Jahr ist es her, dass eine 27-jährige Grazerin angab, in ihrer Videothek mit einem Messer bedroht und ausgeraubt worden zu sein. Jetzt wurde der Raubüberfall von der Grazer Kriminalpolizei „geklärt“ - er war erfunden.

Der im Jänner angezeigte Raubüberfall, bei dem angeblich ein Pärchen einer 27-jährigen Grazerin in ihrer Videothek Bargeld geraubt hatte, war frei erfunden. Die Videotheksbesitzerin hatte damals angegeben, von einem teilweise vermummten Paar mit einem Messer bedroht und mit den Worten „Gibs Göd her!“ ausgeraubt worden zu sein - mehr dazu in Paar überfällt Videothek in Graz (3.1.2016).

Frau war nicht versichert

Nach umfangreichen Ermittlungen durch Beamte des Landeskriminalamtes Steiermark konnte der vermeintliche Raubüberfall jetzt aufgeklärt werden. Bei der Einvernahme war die 27-jährige Tatverdächtige geständig. Sie gab an, dass sie in Wirklichkeit ihre private Geldbörse, die nicht versichert war, unbeaufsichtigt in ihrem Geschäft abgelegt hatte. Während ihrer Abwesenheit im Geschäft sei die Geldtasche gestohlen worden. Da sie nur für die Videothek einen Versicherungsschutz bei Raubüberfällen hatte, erstattete sie die falsche Anzeige.

Die 27-Jährige wird wegen Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung, falscher Beweisaussage, versuchtem Versicherungsbetrug und Verleumdung bei der Staatsanwaltschaft Graz zur Anzeige gebracht.