Verkehrsexperten warnen vor „Pokemon go“

Es ist eine Art Schnitzeljagd - das Handyspiel „Pokemon go“, das von Japan aus gerade die Welt erobert. Steirische Experten allerdings warnen vor dem Spiel, denn die Unfallgefahr steige durch die Ablenkung um das 20-Fache an.

In Österreich soll es demnächst offiziell verfügbar sein, viele spielen es aber jetzt schon. Benutzer sind dabei mit dem Handy im Freien unterwegs und suchen kleine Monster.

Auf Autobahn gewendet

Aufgrund der extremen Konzentration auf das Handy gab es in anderen Ländern schon etliche Unfälle, weiß Lisa Reisenhofer, Sprecherin des ÖAMTC: „So wendet ein Autofahrer auf der Autobahn, um eines der Monster zu erreichen, wiederum andere hielten auf der Kreuzung an, weil ein Pokemon auf dem Armaturenbrett auftauchte, das ist natürlich sehr gefährlich.“

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Die hohe Konzentration auf das Spiel lässt die Gefahren rundherum vergessen

Unfallgefahr 20 Mal höher

Höchste Gefahr sieht auch Dieter Krainz vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. Schon jetzt sei die Ablenkung durchs Handy eine der häufigsten Unfallursachen, sagt er: „Spielt jemand mit seinem Handy, dann ist die Unfallwahrscheinlichkeit 20 Mal so hoch.“

Wer übrigens als Fußgänger so vom Handy abgelenkt ist, dass er eine rote Ampel übersieht oder einfach auf die Straße geht, muss bei einem Unfall damit rechnen, dass er den Schaden selbst zu bezahlen hat. In Ländern, in denen es das Spiel „Pokemon go“ bereits gibt, geht man bereits einen Schritt weiter: „Mittlerweile diskutiert man in einigen Ländern sogar schon darüber, dass Fußgänger bezahlen müssen, wenn sie durch SMS am Gehsteig abgelenkt werden. Des weiteren werden an gewissen Orten Bodenampeln getestet“, erklärt Reisinger vom ÖAMTC.

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