Gefährliche Pflanze wuchert in Weststeiermark
Nicht jeder kennt ihn, doch wer mit dem Riesenbärenklau in Berührung kommt, wird diese Bekanntschaft lange nicht vergessen. Im ersten Anblick wirkt die aus dem Kaukasus importierte Zierpflanze sehr dekorativ, doch allein das Berühren der Giftpflanze führt zu heftigen Reaktionen.
Verbrennung bei Berührung
Peter Haring, Gemeinderat und Ortsbauernobmann von Wettmannstätten erklärt, warum man sich von der Pflanze eher fern halten sollte: „Allein die Berührung mit dem Bärenklau führt in Kombination mit Sonnenlicht zu schweren Verbrennungen, die nur sehr schwer abheilen.“ Die Haut verfärbt sich rot bis schwarz und weist Verbrennungssymtome auf.
ORF
Immer öfter sind solche Neophyten, also nicht heimische Giftpflanzen auch in der heimischen Vegetation zu finden. In Graz etwa wurde erst vor wenigen Wochen der kletternde Giftsumach entdeckt - mehr dazu in Hochgiftige Pflanze bei Graz entfernt (10.6.2016).
Gefährlicher Wucher in Stainz
Der weißblühende Riesenbärenklau dagegen wächst bereits mannshoch im Gemeindegebiet von Stainz im Bezirk Deutschlandsberg. „Er verbreitet sich über die fliegenden Samen, über Tiere, die ihn verschleppen, und über das Wasser, wo Samen schwimmend verbreitet werden. Er nimmt unseren ganzen Standort ein“, so Haring.
ORF
Mittlerweile wird das Problem im Bezirk Deutschlandsberg sogar auf höchster Behördenebene abgehandelt. Am kommenden Montag werden Gemeinden und Institutionen wie Feuerwehr und Polizei vom akuten Auftreten der Giftpflanze informiert, die laut Haring unter größter Vorsichtmaßnahme zu bekämpfen ist: „Man muss auf jeden Fall Schutzbrille, Mundschutz und einen Schutzanzug tragen und der Saft der Pflanze darf auf keinen Fall mit der Haut in Berührung kommen. Die Feuerwehren sind bereits instruiert, solche Exemplare zu entfernen.“
Erste Schäden auf Äckern
Neben den gesundheitlichen Gefahren des Riesenbärenklau für den Menschen, ist die Pflanze auf Grund ihrer rasanten Verbreitung auch für die Umwelt schädlich - aber nicht nur sie. Auch die Ausbreitung des Staudenknöterichs, etwa auf Äckern und im Wald, macht Probleme.
ORF
Auf den Feldern von Landwirt Helmut Steindl in Wettmannstätten entstand durch den Pflanzenwucher bereits Schaden: „Ich glaube, dass es mit vertretbaren Mitteln in anderen Gebieten noch sehr gut möglich ist, den zu bekämpfen und die weitere Ausbreitung zu verhindern. Wir haben auf unseren Äckern aber jetzt schon Schäden“, so Steindl. Denn die Pflanze wächst als Monokultur und verhindert damit das Wachstum anderer Pflanzen, womit in zehn Jahren ganze Gebiete überwachsen sein könnten. Derzeit gibt es allerdings keine gesetzlichen Grundlagen für den Einsatz bestimmter Bekämpfungsmittel, um diese stark wuchernden Neophyten zu bekämpfen.